Freitag, 22. Dezember 2017

Die Blog Redaktion wünscht Frohe Weihnachten


Alle Jahre wieder – geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende. Für die Blog Redaktion wie auch für Weltbild. Wir wollen gar nicht erst anfangen, all das aufzuzählen, was sich 2017 ereignet hat. Die großen Jahresrückblicke überlassen wir lieber dem Fernsehen. Dort kennt man sich mit Glamour besser aus.


An dieser Stelle möchten wir uns bei allen treuen und fleißigen Blog Leserinnen und Lesern bedanken, die unsere vergnügungssteuerfreien Beiträge gelesen haben. Meist ist das, was drin steht, weit entfernt von der Komfort-Wohlfühlzonen-Blase unseres Wirtschaftswunder-Landes. Wen wundert's? Aber manchmal gibt es zwischendurch zum Glück auch Positives zu vermelden.

Frohe Weihnachten


Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern, allen ehemaligen und aktuellen Kolleginnen und Kollegen ein schönes, ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Lieben! 

Und weil der Jahreswechsel sich wie immer unmittelbar anschließt: Euch allen auch einen guten Rutsch ins neue Jahr!



Foto: Kris de Curtis / This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.



Montag, 18. Dezember 2017

Betriebsrat tritt zurück – Neuwahl Anfang 2018


Der Betriebsrat von WELTBILD in Augsburg hat auf der heutigen Sitzung seinen Rücktritt beschlossen. Gleichzeitig wurde ein Wahlausschuss eingesetzt, der unverzüglich Neuwahlen einleiten wird. 

Es gibt keinen Streit innerhalb des Gremiums, der Rücktritt ist eine gemeinsame, mehrheitliche Entscheidung. Dafür gibt es mehrere Gründe:

Das Gremium ist mit 15 Mitgliedern zu groß für den Restbetrieb von WELTBILD. Nachdem die ALSO-KollegInnen entlassen wurden, haben wir regelmäßig Schwierigkeiten, vollzählige Sitzungen abzuhalten. Eine weitere Betriebsrätin verlässt uns zum Jahresende, die Situation wird also nochmals verschärft. Für ein Unternehmen in der Größe von WELTBILD sieht das Gesetz einen neunköpfigen BR vor. Diesen Zustand können wir nur über Neuwahlen herstellen.

Außerdem sind wir mehrfach gewarnt worden: Der Arbeitgeber könnte versuchen, die nächsten BR-Wahlen zu behindern bzw. zu beeinflussen. Die Bestellung von Manfred Ries zum Personalchef und sein aggressives Auftreten sind ein weiteres Signal. Während seiner Zeit als Geschäftsführer bei A.T.U. berichtete das ZDF über die Autowerkstatt-Kette. In Frontal21 wurden schwere Vorwürfe gegen A.T.U. erhoben, unter anderem wegen der Behinderung von Betriebsratswahlen. Ries bestritt alles, aber einige Wochen nach Ausstrahlung der Sendung verließ er das Unternehmen in „gegenseitigem Einvernehmen“…

Wir wissen nicht, was möglicherweise am Jahresanfang auf uns zukommt. Die turnusgemäßen BR-Wahlen beginnen im März 2018. Durch den Rücktritt ziehen wir die Wahl bei WELTBILD  einige Wochen vor. So ist der neue Betriebsrat sauber und rechtssicher aufgestellt, wenn die Ergebnisse des Weihnachtsgeschäfts vorliegen.

Bis dahin ist euer „alter“ Betriebsrat mit allen Rechten und Pflichten weiter im Amt; es entsteht keine betriebsratslose Zeit.

Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und haltet die Ohren steif – wir tun es auch!

Euer Betriebsrat

Donnerstag, 14. Dezember 2017

Streik in Augsburg! Adler Modemarkt kündigt alle Tarifverträge auf


Adler Geschäftsführung geht mit der Kettensäge durch alle Verträge und Vereinbarungen mit Gewerkschaft und Betriebsrat: Ende letzter Woche erntete Adler nun, was sie säten: 

 

STREIK in Augsburg und an weiteren 15 Standorten überall in Deutschland, den ganzen letzten Freitag und Samstag, mitten im Weihnachtstroubel

Streik bei ADLER in Augsburg (Foto: ver.di Augsburg)

 

Die Adler-Geschäftsführung hatte vor einem Jahr alle gültigen Tarifverträge für die Beschäftigten in den rund 150 Modemärkten gekündigt.

Geopfert wurden: 

- der Entgelt- und Manteltarifvertrag,

- die Tarifverträge für vermögenswirksame Leistungen und zur Altersvorsorge,  

- sowie erst kürzlich die mit dem Gesamtbetriebsrat bestehende Betriebsvereinbarung zur Regelung der Arbeitszeit

- sogar die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung spart sich die Geschäftsführung

- und dann fiel heuer plötzlich auch noch das Urlaubsgeld aus - Geld, das die Kollegen schon für ihre Familien eingeplant hatten!


Der Abbau sämtlicher Sozialstandards bei den Adler Modemärkten ist ein Alarmzeichen. Offenbar will die Unternehmensleitung ihre Beschäftigten künftig zu wesentlich schlechteren Löhnen und möglichst nur noch auf Abruf beschäftigen“, erklärte ver.di-Unternehmensbetreuer Cosimo-Damiano Quinto. „Wenn Adler die Leistungen der Beschäftigten anerkennen will, muss das Unternehmen die Flächentarifverträge mit gesichertem Urlaubsgeld unterschreiben“. Einen neuen Termin für Tarifverhandlungen gibt es nicht. Adler weigert sich, über die Anerkennung der Flächentarifverträge zu verhandeln. Mit den Arbeitsniederlegungen im Weihnachtsgeschäft reagiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf die monatelange Weigerung des Unternehmens, die regionalen Flächentarifverträge des Einzelhandels anzuerkennen. 


Den engagierten Kollegen in Augsburg, Berlin-Ahrensfelde, Cottbus, Duisburg, Mönchengladbach, Neu Edingen, Salzgitter und allen Streikorten vielen Dank für ihren Kampf für einen fairen Arbeitsplatz, an dem man gerne arbeitet und dies den Kunden auch vermitteln kann!

Montag, 11. Dezember 2017

ver.di kritisiert: Tarifkommission Air Berlin widerruflich freigestellt


Pressemitteilung ver.di:

04.12.2017
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert das Vorgehen der Air Berlin-Geschäftsführung und des Insolvenzverwalters, die die ver.di-Tarifkommission für die Kabine zum 1. Dezember 2017 widerruflich freigestellt haben.

„ver.di ist darüber nicht informiert worden“, kritisiert Volker Nüsse, ver.di-Verhandlungsführer für die Kabine bei Air Berlin. „Damit haben Geschäftsführung und Sachwalter die Tarifkommission de facto ausgebootet. Und das, obwohl der Flugbetrieb unter dem Dach der Air Berlin seit der Insolvenz weitergeht.“ Derzeit fliegen noch rund 700 Kabinen-Beschäftigte in der Auftragserfüllung für die Eurowings. Für diese gelten die bestehenden ver.di-Tarifverträge fort.

„Dazu kommt, dass ver.di die Geschäftsführung mehrfach aufgefordert hat, einen tariflichen Sozialplan zu verhandeln. Mit ihrem jetzigen Vorgehen versucht Air Berlin, die Verhandlungen zu offenen Tariffragen zu umgehen“, so der Gewerkschafter.

Nüsse fordert die Air-Berlin Geschäftsführung und den Sachwalter auf, die widerrufliche Freistellung der Tarifkommissions-Mitglieder unverzüglich zurückzunehmen und endlich in Verhandlungen über einen Tarifsozialplan einzutreten.

Zur Info von der Blogredaktion:

Für Air Berlin wurde Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt und bewilligt.
Prof. Dr. Lucas Flöther wurde zum Sachwalter bestellt.
Dr. Frank Kebekus von Kebekus et Zimmermann wurde mit der Sanierung als Generalbevollmächtigter beauftragt.
Der Letztere ist uns als Insolvenzverwalter bei Also Logistics Services bekannt.
    

Dienstag, 5. Dezember 2017


Der bundesweite Trägerkreis der "Allianz für den freien Sonntag" hat an alle Einzelhandelsunternehmen in Deutschland appelliert, ihre Geschäfte an Heiligabend geschlossen zu halten.


"Das wäre ein deutliches Zeichen der Wertschätzung und des Respekts für die Leistung, die die Menschen im Einzelhandel Tag für Tag erbringen müssen. Und es würde zeigen, dass der Kommerz an einem der wichtigsten Feiertage in unserem Land wenigstens für einige Stunden in den Hintergrund tritt zugunsten der Beschäftigten und ihrer Familien", erklärte Stefanie Nutzenberger vom ver.di-Bundesvorstand.


Diakon Erwin Helmer von der Katholischen Betriebsseelsorge: 

"Die Beschäftigten im Einzelhandel haben genug Stress vor Weihnachten, deshalb sollten wir ihnen alle paar Jahre einen freien Heiligabend gönnen. Damit die Menschen wieder mehr zu Menschen werden - genau darum geht es ja am Fest der Geburt des Herrn." "Es ist nicht hinzunehmen, dass Adventssonntage als Vorbereitung der Christen auf das Weihnachtsfest zur Disposition gestellt werden", sagte Hannes Kreller, Referatsleiter bei der KAB Deutschland.

Trägerverbände der Allianz für den freien Sonntag sind die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) sowie die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), der Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen (BVEA), der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA) und die Katholische Betriebsseelsorge.

Zum Thema berichtete auch ZEIT online: "Kein Einkaufsbummel an Heiligabend: Weil Heiligabend auf einen Sonntag fällt, ruft ver.di zum Boykott auf."
Aldi, Lidl und Kaufland hatten bereits erklärt, Heiligabend nicht zu öffnen. Bei Rewe und Penny bleiben die zum Konzern gehörenden Filialgeschäfte geschlossen.


Ihr wollt generell den freien Sonntag schützen helfen? 

Die von den Warenhäusern Karstadt und Kaufhof angeführte Initiative "Selbstbestimmter Sonntag" fordert die völlige Abschaffung des freien Sonntags im Einzelhandel. Die Geschäfte sollen an allen 52 Sonntagen im Jahr öffnen können. Dies hätte nicht nur tiefgreifende Folgen für 3,1 Millionen Beschäftigte, sondern würde auch den Schutz der Sonntagsruhe grundsätzlich in Frage stellen. Eine Änderung des Grundgesetzes auf Bestellung von Karstadt und Kaufhof darf es nicht geben.

Die kirchlich-gewerkschaftliche Allianz für den freien Sonntag hat die Online-Petition „Der Sonntag muss frei bleiben!“ gegen diese Initiative gestartet. Sie ruft Beschäftigte des Einzelhandels, mittelständische Händler, Kirchengemeinden, Familienverbände, Sportvereine und alle anderen Freundinnen und Freunde des freien Sonntags auf, diese Petition auf der Plattform change.org zu unterstützen. 

Zur Petition

 

Quellen:

ver.di Handel

kab.de 

 

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