Donnerstag, 31. März 2011

Bischof hat für Weltbild keine Zeit

  
Seit Oktober 2010 hat Augsburg einen neuen Bischof: Konrad Zdarsa. Der BR wollte den neuen Oberhirten gern kennenlernen und hat ihn zu einem Besuch bei Weltbild eingeladen.
Das Bischöfliche Sekretariat hat sich sehr nett bedankt, aber mit dem Hinweis auf die »übergroße Fülle an Anfragen« abgelehnt. Schade: Wir hätten dem Herrn Bischof gern
gezeigt, wie es sich in »seinem« Unternehmen so arbeitet…
  

Mittwoch, 30. März 2011

Interview mit dem Frauen-Arbeitskreis des Betriebsrats


Setzen sich ein für mehr Gleichberechtigung im Betrieb: Gaby Schäfer, Tanja Sedlmayr, Tina Ederer,  Sabine Rath und als einziges männliches Mitglied Raimund Wegemer.
Der Frauen-Arbeitskreis des Betriebsrats hat viele Themen: Schutz für Mütter, gleiches Geld und ein Betriebskindergarten. Wir haben nachgefragt, was im Frauen-Arbeitskreis des Betriebsrats bewegt wird.

Welche Themen hat der Frauen-Arbeitskreis (Frauen-AK)?
"Unsere Themen sind unter anderem die Mütter. Hier geht es um den Erziehungsurlaub. Der BR schreibt die Mütter an, die zurückkommen, um ihnen den Wiedereinstieg in die Firma zu erleichtern."

Ist der Wiedereinstieg nach dem Erziehungsurlaub so schwierig?
"Manchmal ja, dann nämlich, wenn der Arbeitsplatz wegrationalisiert wurde oder nicht mit der Wiederkehr der Mütter geplant wird. Auch Teilzeit nach Elternzeit ist möglicherweise eine Falle für die Mütter, vor der wir sie warnen wollen."

In Eurem Arbeitskreis ist auch ein Mann, steht er für Gleichberechtigung?
"Wir praktizieren Gleichberechtigung im BR, jeder kann sich einbringen, wo immer er möchte. Ihr sprecht den equal-pay-day an, oder? Leider ist die Gleichberechtigung bei Weltbild nicht so weit fortgeschritten. Es gibt noch nicht gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, ein Thema für uns. Dafür werden wir uns einsetzen."

Gleiche Bezahlung setzt auch gleiche Karrierechancen voraus, wie sieht es da bei Weltbild aus?
"Die Familienplanung ohne Angst ist noch nicht möglich, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf funktioniert nicht immer. Man sieht kaum Frauen in der GL oder anderen höher dotierten Positionen. Job-Sharing und Elternzeit für Männer sollten selbstverständlich sein."

Was ist mit einem Betriebskindergarten für Weltbild?
"Auch ein Thema für uns, die never-ending-story! Manche MitarbeiterInnen warten darauf schon seit Jahren, es wird immer mal wieder bei Betriebsversammlungen danach gefragt, deshalb und wegen der Karrierechancen wollen wir uns auch dafür stark machen."

Vielen Dank für das Gespräch.

Dienstag, 29. März 2011

Schluss mit der Ausweitung vom Ladenschluss!

  
Wieder einmal findet eine unsägliche Abstimmung über die Ladenöffnungszeiten in Bayern auf BR Online statt. Die Berichterstattung dazu ist wie immer eindeutig tendenziös ("In Bayern gehen um 20.00 Uhr die Lichter aus.") Deshalb bitten wir euch um Unterstützung. Gebt euer Votum ab. Wenn ihr weitere UnterstützerInnen für den Ladenschluss in Bayern kennt, und diese ebenfalls abstimmen wollen, sind wir für jede weitere Unterstützung dankbar.

Zum Weiterleiten dieses Beitrags einfach unten auf den kleinen Umschlag klicken. Danke!
  

Montag, 28. März 2011

Der Betriebsrat hilft bei der Karriere

 
Interne Bewerbungen
An den Schwarzen Brettern hängen Stellenausschreibungen, worauf sich jeder hier im Haus bewerben kann. Vorausgesetzt man hat die entsprechenden Qualifikationen. Ihr Betriebsrat hat bei der Besetzung neuer Stellen ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Der BR prüft insbesondere, ob sich Weltbild-Mitarbeiterinnen auf die Stelle beworben haben. Diese müssen bei gleicher Eignung bevorzugt werden.

Deswegen ist es sehr wichtig, dass der Betriebsrat von internen Bewerbungen weiß und entsprechend reagieren kann. Also geben Sie bitte immer eine kurze Info an den BR, wenn Sie sich intern bewerben.
 

Freitag, 25. März 2011

Das Wort zum Freitag: Gekämpft wird immer

  
Dieser ewige Kampf – zwischen Natur und Mensch. Ein ungleicher Kampf, den die Natur gewinnen wird, wetten?! Sie hat einfach den längeren Atem – vor allem das Plutonium.

Und dann gibt es da noch den erbarmunglosen Kampf Mensch gegen Mensch, Politiker gegen Wähler, Malocher gegen Big Boss, Polizeibeamter gegen Castortransport-Blockierer, Umweltminister gegen Regierungschefin …

Doch die härtesten Kämpfe werden derzeit gegen Werte geführt – Werte wie Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Aufrichtigkeit. Und ich befürchte: Diese gestandenen Werte sind hart auf der Verliererstraße, kurz vor dem Knock-out. Oder erscheint Ihnen die rapide Kehrtwende unserer Bundesregierung in Sachen Atomenergie etwa glaubwürdig?

Da werden Überzeugungen gewechselt wie schmutzige Unterwäsche, da meint man, schlecht geträumt zu haben. Ich setzte ja mittlerweile mehr Vertrauen in den Gebrauchtwarenhändler ganz am Ende des Industriegebietes, der seine Geschäfte im ausrangierten Mobilheim abschließt und mit Wodka besiegelt.

Ja sind wir denn in Babelsberg am Film-Set, wo gerade die erste Klappe zum Sat-1-Streifen-»Crazy World Kanzleramt« fällt? Mit Mutter Beimer als »Mutti« Merkel.

Apropos verrückte Welt: Welche Ausmaße die globalen Unterschiede kapitalistischer Ausbeutungspraktiken inzwischen angenommen haben, lässt sich trefflich anhand eines deutschen und eines japanischen Unternehmens verdeutlichen. Während die germanische Firma (ein Medienkonzern aus Bayern) Leiharbeiter in Lager und Versand einsetzt, wo höchstens mal das Licht ausgeht oder der Brotzeit-Käse schmilzt, verheizt das Energie-Unternehmen aus Nippon Zeitarbeitnehmer an hoffnungslos maroden Atomkraftwerken.

Das ist Kernschmelz-Kapitalismus pur – wo der Kampf der Arbeiterklasse um eine strahlende Zukunft eine ganz neue Bedeutung bekommt. Und die Halbwertzeit von Leiharbeitern erschreckende Werte annimmt.

Das ganze Leben ist ein Quiz, behauptet jedenfalls Promi-Pilger Kerkeling. Ich meine: Das ganze Leben ist ein Kampf. Es wird immer gekämpft – und überall. Vor und hinter dem Regierungssprecher-Mikrofon, am Brennstäbe-Abklingbecken, beim FC Hollywood (um einen Stammplatz z.B.), im RTL-Dschungelcamp, in der Tarifkommission, beim Weltbild-Lagerverkauf …
  

Donnerstag, 24. März 2011

ver.di startet Internetplattform für Beschäftigte von Edeka Nordbayern

Kritische Internetplattform für Edeka-Beschäftigte gestartet


ver.di Bayern stellte heute die neue Internetplattform für Edeka Beschäftigte in Nordbayern der Öffentlichkeit vor.
Beim Edeka-ver.di-Infoblog arbeiten Gewerkschaftsmitglieder und KollegInnen aus unterschiedlichen Bereichen der Firma Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen mbH mit. Mit ihren Beiträgen wollen sie für mehr Information im Unternehmen sorgen und allen KollegInnen eine Plattform zum Austausch geben. Erste Beiträge von Beschäftigten zeigen bereits die schwierige Arbeitssituation bei Edeka auf.
Bereits im Mai 2009 starteten ver.di Mitglieder der Firma Weltbild ihren Info-Blog im Internet. Mit mittlerweile über 68.000 Besuchern kann dieser Info-Blog auf eine erstaunliche Erfolgsgeschichte als kritische Gegenöffentlichkeit für mehr Transparenz zurück blicken. Nach diesem Vorbild ging im September 2010 der Info-Blog der ver.di Mitglieder von Hugendubel ans Netz. Sie konnten bereits diese Woche ihren 36.000sten Besucher feiern. In Dezember folgten die Info-Blogs für die ver.di Mitglieder bei Obi und nun bei Dehner. Bei Dehner gab es bereits 53.000 Besucher.
Kritisch, informativ und vielfach tagesaktuell erfahren die Beschäftigten, aber auch die Kunden, Journalisten über das Innenleben der Unternehmen. Es ist genauso eine Plattform für den Meinungsaustausch unter den Beschäftigten und schafft mit einer einfachen Möglichkeit des Mitmachens durch das Abgeben von Kommentaren und Abstimmungen zu zentralen Fragen eine neue demokratische Beteiligungsstruktur innerhalb von Unternehmen.

Lohn-Realität in Deutschland: 23% weniger für Frauen

  
Am equal pay day protestieren Frauen in Deutschland und in ganz Europa gegen die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Die Rote Tasche ist das Symbol für die ungerechte Bezahlung der Frauen. Die Rote Tasche steht für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Am Aktionstag fordern Frauen das ein, was ihnen zusteht.

In diesem Jahr findet der equal pay day am Freitag, den 25. März 2011, statt, um auf Entgeltunterschiede zwischen den Geschlechter aufmerksam zu machen.
Der Entgeltunterschied zwischen Frauen und Männern liegt in Deutschland bei 23 Prozent. Damit nimmt Deutschland im europäischen Vergleich einen der hinteren Ränge ein. Die Ursachen für diesen Unterschied sind vielfältig und verstärken sich gegenseitig. Eine der zentralen Ursachen der Entgeltkluft sind gelebte Rollenstereotype, wonach Männer nach wie vor als Hauptverdiener und Frauen lediglich als Hinzuverdienerinnen und hauptverantwortlich für Familien und Erziehungsaufgaben gesehen werden.

Weitere Infos unter: www.equalpayday.de
 

Mittwoch, 23. März 2011

Bei Kidoh bewegt sich was – endlich!

 
Nach dem Knall: So geht es weiter
Mit einer Umfrage und dem Picker-Bericht hat der BR für Wirbel gesorgt. Jetzt werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Unser Bericht über die Zustände bei Kidoh hat wie beabsichtigt lebhafte und kontroverse Diskussionen ausgelöst.

Der BR hatte unter anderem die chaotische Organisation, die wenig teamorientierte Führung sowie die massive Überlastung der KollegInnen thematisiert. Letztlich waren diese Missstände lange bekannt, aber es musste offenbar erstmal so richtig „knallen“, um die Geschäftsführung zum Einschreiten zu bewegen.

In enger Abstimmung mit dem Betriebsrat hat der Leiter der Personalentwicklung, Matthias Haack, jetzt mit allen Kidoh-KollegInnen gesprochen und eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Die Ergebnisse werden nächste Woche BR und Geschäftsleitung präsentiert. Danach wird entschieden, wie die überfälligen Veränderungsprozesse in Gang gesetzt werden sollen. Von Seiten des BR liegen dazu schon
einige handfeste Forderungen auf dem Tisch.
 

BPW-Aktionstag zum »equal pay day« in Augsburg

Der BPW (Business and Professional Women) ist eine internationale Organisation, die sich weltweit für die Chancengleichheit berufstätiger Frauen einsetzt. Zum »equal pay day« am 25. März führt der BPW Germany, Club Ausgburg – gemeinsam mit anderen Einrichtungen und Verbänden – einen Aktionstag durch.

Aktionstag

Laut der Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) vom 12. November 2009 „haben Frauen in
Deutschland im Jahr 2008 mit durchschnittlich 14,51 Euro
pro Stunde 4,39 Euro weniger als ihre männlichen
Kollegen verdient. Damit lag der Gender Pay Gap, das
heißt der prozentuale Unterschied im durchschnittlichen
Bruttostundenverdienst von Frauen und Männern, wie
bereits in den Vorjahren konstant bei 23%.“

Gemeinsam stark

Sie denken vielleicht: „Das ist eben so. Was kann man
da schon tun?“. Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir
stark“ haben sich der BPW-Club Augsburg, der Katho-
lische Deutsche Frauenbund, Diözesanverband Augsburg,
und die Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg zusam-
mengetan. Wir laden Sie zu einem informativen, unter-
haltsamen und spannenden Aktionstag ein.

Kino und mehr …

Erleben Sie in dem unterhaltsamen Kinofi lm „We want
sex“, was Frauen erreichen können, wenn sie zusammen-
halten. Erfahren Sie, was Veilchen und Rosen mit Karriere
zu tun haben und diskutieren Sie mit Frauen aus unter-
schiedlichsten Arbeitsbereichen über Ihre Erfahrungen
zu den Themen Frauen, Beruf und Bezahlung.

Vielen Dank!

Unser herzlicher Dank gilt Frau Anita Conradi, (Gleich-
stellungsstelle der Stadt Augsburg), Frau Gertrud
Grießer (Kreissparkasse Augsburg), Herrn Franz Fischer
(THALIA Kino und Kaffeehaus) und allen Referent/innen
für die tolle Unterstützung bei der Organisation dieses
Aktionstages.


Programm:


15:00 Uhr Begrüßung (THALIA Kino, Obstmarkt 5)

15:15 Uhr Film „We want sex“
Die historische Auseinandersetzung um Sex Equality,
die den englischen Frauen 1970 ein Gleichstellungs-
gesetz bescherte, schildert WE WANT SEX als ver-
gnüglichen Geschlechterkampf. Regisseur Nigel Cole
ergreift bedingungslos Partei für die Weiblichkeit
und schafft das Kunststück, ein komplexes Thema
mit spielerischer Leichtigkeit zu behandeln.
Ermäßigter Eintrittspreis: 5,00 Euro

17:30 Uhr Empfang im Annahof 4 (Seminarraum)

18:00 Uhr Selbstmarketing
„Warum sollen wir uns für Sie entscheiden?“
„Woher sollen wir wissen, dass Sie gut sind?“
„Wer sind Sie eigentlich?“
Bei diesen Fragen verstummen viele Frauen. Machen
Sie aus sich eine Marke und zeigen Sie, dass Sie und
Ihr Angebot etwas ganz Besonderes sind.
Anne Brack • marketing & werbung • Augsburg

18:30 Uhr Gleiches Geld für gleiche Arbeit
Überall in Europa verdienen Frauen weniger als
Männer. In Deutschland beträgt die Lohnlücke 23
Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik im euro-
päischen Vergleich auf dem fünftletzten Platz. Im
Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die
Bundesregierung verpfl ichtet, die Lohnlücke bis zum
Jahr 2020 auf 10 Prozent zu reduzieren. Dies kann
nur in präziser Kenntnis der Ursachen der Entgelt-
unterschiede gelingen.
Dr. Simone Strohmayr, SPD-Landtagsfraktion

19:00 Uhr Diskussionsrunde mit Frauen aus Wirtschaft,
Politik, Kirche und Kultur.

19:30 Uhr Netzwerken

Kontakt: BPW Club Augbsburg e. V., Susanne Feile, Tel. (08 21) 4 86 66 53
info@bpwclub-augsburg.de, www.bpwclub-augsburg.de

Sonntag, 20. März 2011

Gekündigt: Was tun?

Wer eine Kündigung erhält, muss schnell reagieren: Betriebsrat und Gewerkschaft sind für den gekündigten Arbeitnehmer die ersten Anlaufstellen.

1. Den Betriebsrat einschalten
Fragen Sie dort, ob der Arbeitgeber den Betriebsrat über die Kündigung informiert hat. Der Arbeitgeber muss den Betriebsrat vor jeder Kündigung anhören und die Kündigungsgründe vortragen. Unterlässt der Arbeitgeber die Anhörung oder informiert er den Betriebsrat fehlerhaft, ist die Kündigung unwirksam (§ 102 BetrVG).

2. Die Gewerkschaft informieren (nur für Gewerkschaftsmitglieder)
Wenn Sie eine Kündigung erhalten haben, wendne Sie sich auch sofort an as örtliche Büro Ihrer Gewerkschaft. Nach einem Beratungsgespräch verweist diese Sie in der Regel an die DGB Rechtsschutz GmbH. Die zuständige Juristen werden Ihnen alle weiteren Fragen beantworten und Sie vor dem Arbeitsgericht vertreten.

3. Kündigungsschutzklage erheben
Wollen Sie sich gegen die Kündigung wehren, muss innerhalb von drei Wochen nach Zugang der Kündigung beim zuständigen Arbeitsgericht Kündigungsschutzklage erhoben werden (§ 4 KSchG). Das erledigt für Sie als Gewerkschaftsmitglied die DGB Rechtsschutz GmbH.

4. Bei der Arbeitsagentur melden
Sie sind verpflichtet, sich spätestens drei Monate vor Beendigung des Arbeitsverhältnisses bei der Agentur für Arbeit als arbeitsuchend zu melden. Liegen zwischen Kenntnis des Beendigungszeitpunktes und Beendigung des Arbeitsverhältnisses weniger als drei Monate, müssen Sie sich innerhalb von drei Tagen nach Kenntniss des Beendigungszeitpunktes melden - sonst können finanzielle ansprüche verloren gehen.

5. Zeit für Bewerbungen nutzen
Trotz Kündigungsschutzklage ist es ungewiss, ob Sie Ihren Arbeitsplatz behalten können. Nutzen Sie deshalb die Zeit innerhalb der Kündigungsfrist, um Bewerbungen zu schrieben. Für Vorstellungsgespräche hat Sie der Arbeitgeber auf Ihr Verlangen hin freizustellen.
(Quelle DGB)

Freitag, 18. März 2011

Es gibt immer wieder Fragen zur Kündigung - Hier ein paar Antworten

    
Wie wird die einzuhaltende Kündigungsfrist berechnet?
Der Tag des Kündigungszugangs wird nicht mitgerechnet. Zwischen dem Zugang der Kündigung und dem Ende des Beschäftigungsverhältnisses muss also jeweils die volle einzuhaltende Frist liegen.

Wann gilt eine Kündigung als zugegangen?
Generell gilt: Der Arbeitnehmer muss die Möglichkeit zur Kenntnisnahme der Kündigung haben. Das ist bei persönlicher Aushändigung des Schreibens oder bei Postzustellung per Einschreiben gegeben. Die Annahme des Einschreibens darf nicht verweigert, andere übliche Zustellmöglichkeiten dürfen nicht verhindert werden.

Sind auch Kündigungen per Fax, E-Mail oder SMS wirksam?
Nein. Kündigungen bedürfen der Schriftform und müssen mit Originalunterschrift versehen sein. Kündigungen, die elektronisch ausgesprochen werden (Fax, E-Mail, SMS), sind laut § 623 BGB unwirksam.

Wann muss der Arbeitgeber eine Sozialauswahl vornehmen?
Wenn sich der Arbeitgeber betriebsbedingt von mehreren Arbeitnehmern trennen will, werden nach § 1 KSchG grundsätzlich zuerst diejenigen entlassen, die am wenigsten schutzwürdig sind. Ausschlaggebend sind vier Kriterien: Beschäftigungszeit, Lebensalter, unterhaltspflichtige Personen und Schwerbehinderung.

Wie lange dauert ein Kündigungsschutzprozess?
Etwa drei bis sechs Wochen nach Klageerhebung findet ein Gütetermin statt.
Ist dieser erfolgreich, endet das Verfahren im Vergleich. Scheitert der Gütetermin, folgt ein Kammertermin. Je nach Verfahren können bis zum Urteil Monate vergehen, bei Berufung oft ein bis zwei Jahre.

Wer trägt die Kosten für einen Kündigungsschutzprozess?
Gewerkschaftsmitglieder erhalten kostenlosen Rechtsschutz durch ihre Gewerkschaft – dies umfasst auch die Gerichtskosten und die gegnerischen Anwaltskosten. Die Kosten für Kündigungsschutzprozesse hängen vom Einkommen ab und können im Falle eines negativen Prozessausgangs einige Tausend Euro ausmachen.

Muss der Gekündigte weiterarbeiten?
Unabhängig vom Prozess muss der Arbeitnehmer bis zum Ablauf der Kündigungsfrist arbeiten, kann aber vom Arbeitgeber freigestellt werden oder Urlaub erhalten. Nach Ablauf der Kündigungsfrist ist der Arbeitnehmer zunächst ausgeschieden. Wenn er den Prozess gewinnt, wird er so gestellt, als wäre er durchgängig beschäftigt gewesen, erhält also auch rückwirkend sein Gehalt.

Gibt es eine Abfindung?
Ein Rechtsanspruch auf eine Abfindung besteht nicht. Es sei denn, Tarifverträge oder Sozialpläne sehen eine Abfindung vor. Der Arbeitgeber kann eine Abfindung für den Fall anbieten, dass der Arbeitnehmer auf eine Kündigungsschutzklage verzichtet. Bevor der Arbeitnehmer darauf
eingeht, sollte er unbedingt mit der Betriebsrat oder Gewerkschaft sprechen. Die Zahlung einer Abfindung kann Folgen für das Arbeitslosengeld haben: Scheidet ein Arbeitnehmer ohne Einhaltung der Kündigungsfrist aus dem Unternehmen, vermutet der Gesetzgeber, dass in der Abfindung ein Teil des Arbeitsentgelts enthalten ist, das sonst für die einzuhaltende Kündigungsfrist zu zahlen wäre. Folge: Das Geld ruht für eine bestimmte Zeit - je nach Alter und Dauer der Betriebszugehörigkeit.
(Quelle: DGB)
    

Montag, 7. März 2011

Gehaltsumfrage: Verdienen Sie, was Sie verdienen?

  
Was verdient Ihr Kollege, der denselben Job macht wie Sie? Und welches Einkommen haben vergleichbare MitarbeiterInnen in anderen Abteilungen? Das wäre doch mal eine interessante Information, wenn die nächste Gehaltsverhandlung ansteht, oder?!

Aus Löhnen und Gehältern macht der Arbeitgeber stets ein großes Geheimnis – auch bei Weltbild. Transparenz ist grundsätzlich unerwünscht, wenn's um das Einkommen geht. Oft wird sogar suggeriert, das eigene Gehalt unterliege der Geheimhaltungspflicht. Völliger Blödsinn: Wenn Sie wollen, können Sie Ihre Gehaltsabrechnung an Ihrer Bürotür aushängen. Dann wäre endlich Schluss mit dem Nasen-Prinzip, nach dem Weltbild die Gehaltsverhandlungen führt. Das funktioniert nämlich nur hinter verschlossenen Türen und wenn Sie mitspielen!

Wem der öffentliche Aushang seines Einkommens doch ein bisschen zu radikal ist, kann jetzt anonym und kostenlos am Gehaltsreport des Manager-Magazins im Internet teilnehmen:

Gehaltsreport 2011

Der Report gibt Auskunft über alle Gehaltsgruppen. Nach der Auswertung im April erhalten Sie völlig kostenlos einen detaillierten Bericht, der Ihnen hilft, sich und Ihr Gehalt richtig einzuschätzen.

Mit dem kleinen Briefumschlag unter diesem Beitrag können Sie diesen Artikel weiterempfehlen. Je mehr KollegInnen mitmachen, umso genauer wird der (selbstverständlich anonymisierte) Bericht.

Wollen wir wetten, Ihr Chef hat schon längst geklickt…?!
   

Internationaler Frauentag 2011

(Bild anclicken, damit es größer wird)

Freitag, 4. März 2011

Das Wort zum Freitag: Mit und ohne Titel

Mein Freund Klaus beichtete mir kürzlich, er habe, als er 9 Jahre alt war, seinen Sportlehrer bestochen, um das Fahrtenschwimmer-Abzeichen mit entsprechender Urkunde zu bekommen. Einen Sommer lang jeden Samstag vormittag den ockerfarbenen Opel Rekord des Paukers waschen – das war der Preis für die Befreiung von der Pflicht, vom 3-Meter-Brett zu springen. Schon damals litt der gute Klaus so schrecklich an Höhenangst.

Jahrzehnte später, nach Bekanntwerden der Guttenbergschen Doktor-Spiele, meldete sich bei Klaus das schlechte Gewissen. Sofort hat er einen Brief an die Präsidentin des Deutschen Schwimmverbandes geschickt – mit der Botschaft, er fühle sich schuldig und wolle fortan auf seinen Fahrtenschwimmer-Titel verzichten. Die vergilbte, zerknitterte Urkunde fügte er dem Schreiben bei.

»Bist du sicher, dass das reicht«, hatte ich Klaus gefragt. »Meinst du nicht, dass du zurücktreten musst?« Und so ist mein Freund Klaus als bundesdeutscher Fahrtenschwimmer zurückgetreten. Ruckzuck ging das. Natürlich hat sich weder der Spiegel noch die Bild-Zeitung für die Demission interessiert. Doch ich meine, Klaus hat Charakterstärke bewiesen und konsequent gehandelt. Leider kann ich nicht sein Nachfolger werden, denn ich bin nur im Besitz der Freischwimmer-Lizenz – und damit eines Titels, der heutzutage wenig gilt.

Dafür hat mein Buch bereits einen Titel, obwohl es sich noch im Manuskript-Stadium befindet und bislang kein Verleger Interesse geäußert hat. »Überleben ohne Titel« soll das Werk heißen – ein Ratgeber, der arme Menschen, denen ein wie auch immer erworbener Titel plötzlich abhanden gekommen ist, vor dem Sturz in eine Depression bewahren soll.

Die Kernbotschaft des Textes lautet übrigens: Auch ohne einen Titel ist das Leben lebenswert! Auch jenseits vom Dr. rer. nat., Dipl.-Soz., OGefr., M. A., B.F. A., Konsul a.h., Revolutionsführer, Maximo Lider, CBE (Commander of the Order of the British Empire) und dergleichen gibt es Neid, Missgunst, Eifersucht, Größenwahn, Geltungssucht, Minderwertigkeitskomplexe, Angebertum und Hochstapelei – und natürlich die Chance zur kreativen Selbstverwirklichung.

Auch ein Schwimmmeister (früher: Bademeister, heute: Geprüfter Meister für Bäderbetriebe), der seinen Meisterbrief wegen verbotener Chlorgasgewinnung zurückgeben musste, soll eine neue Chance erhalten: zum Beispiel als Ghostwriter für einen Meeresforscher, der einen Doktortitel anstrebt.

Also: Besser mit verlorenem Titel ganz neue Talente und Fähigkeiten entdecken und vielleicht den Stein der Weisen finden, als nie einen Titel gehabt haben. Oder?

Dienstag, 1. März 2011

Zerrbild: Ein Unternehmens-Leitbild und das Abbild der Wirklichkeit

 
Es sind ehrenwerte Absichten, die die Verlagsgruppe Weltbild vor ein paar Jahren in ihrem »Leitbild« sowie in einer Broschüre zum »Unternehmensbild« geäußert hat: große, schöne Worte über die Weltbild-Unternehmenskultur und den Umgang mit Mitarbeitern, die sicherlich immer noch ihre Gültigkeit besitzen und von der Geschäftsleitung als selbstverständliche Maximen betrachtet werden. Doch was haben diese Leitlinien, hat dieses innerbetriebliche Prinzipienwerk, das ja auch positiv nach außen wirken soll, mit der aktuellen Realität zu tun?

Wir meinen, dass es höchste Zeit ist, an die hehren Leitlinien zu erinnern – und sie auf den Prüfstand zu stellen: Entsprechen sie der alltäglichen Arbeitswirklichkeit in den verschiedenen Abteilungen der Verlagsgruppe Weltbild? Wird das in der Praxis umgesetzt, was die Unternehmensführung (in der Theorie) propagiert sowie als Ziele und Umgangsrichtlinien definiert?

Insebsondere vor den publik gewordenen »Zuständen« bei Kidoh, aber auch vor dem Hintergrund von Vorkommnissen aus anderen Abteilungen ist es mehr als legitim, diese Fragen zu stellen.

»Wir sind fair im Umgang miteinander. (…) Kurze Wege und Chancen für Mitarbeiter sind uns wichtiger als hierarchisches Denken.«

So wird bei Weltbild die »Unternehmenskultur« definiert. Mit wie vielen Hierarchieebenen es Weltbild-MitarbeiterInnen in ihrem Arbeitsalltag deutlich spürbar zu tun haben, und wie dieses oft wuchtige, komplexe Hierarchiegefüge Effektivät und fruchbare Eigenitiative lähmt – davon können viele Kolleginnen und Kollegen ein Lied singen.

»Alles was wir ändern, verbessern oder erneuern wollen, setzt informierte und motivierte Mitarbeiter voraus.«

Dass MitarbeiterInnen wichtige Informationen vorenthalten werden, z.B. über geplante Umstrukturierungen, Veränderungen der Zuständigkeiten/Aufgabenbereiche, Teamwechsel etc., kommt recht häufig vor. So vermeiden Vorgesetzte lästige Diskussionen im Vorfeld von Entscheidungen, die dann nur noch verkündet werden. Vor vollendete Tatsachen setzen, wird diese Vorgehensweise allgemein genannt. Nicht selten sind Begründungen für Veränderungen, wenn sie denn artikuliert werden, vorgeschoben und wenig plausibel. Dies ist dann alles andere als motivierend.

Mit der hohen Kunst der Mitarbeiter-Motivation ist ohnehin nicht jede/r Vorgesetzte, Gruppen- oder Abteitungsleiter bei Weltbild gesegnet. Was es für gesundheitliche Folgen haben kann, wenn Kollegen beispielsweise über einen längeren Zeitraum von ihrem Vorgesetzten nie ein Wort des Lobes zu hören bekommen, konnte man vor einiger Zeit in der höchst interessanten Titelstory des »Spiegel« (2/2011) zum Thema »Burnout« lesen! Eine medizinsoziologische Langzeitstudie kam zu dem Ergebnis, dass das Risiko, an einer Depression zu erkranken, binnen fünf Jahren um 70 Prozent steigt, wenn Arbeitnehmer »dauerhaft überfordert, nicht gerecht und angemessen belohnt oder unfair behandelt« werden.

»Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und haben Achtung vor dem einzelnen, wir sehen und behandeln die Mitarbeiter als Partner.«

Partnerschaftlicher, verantwortungsbewusster Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern – das ist leider nicht selbstverständlich bei Weltbild. So kommt es immer wieder vor, dass der Tonfall im Umgang gegenüber »Untergebenen« völlig unpassend ist. Respektlosigkeit und mangelnde Höflichkeit sind in vielen Abteilungen durchaus an der Tagesordnung – das geht hin bis zu beleidigenden Äußerungen.

Die Geschäftsleitung ist jetzt aufgefordert, Flagge zu zeigen. Wenn für sie die Leitlinien der Verlagsgruppe Weltbild noch aktuell sind und Gültigkeit besitzen, wenn das von ihr selbst konzpierte Unternehmens-»Leitbild« auch im täglichen Arbeitsalltag »gelebt« werden soll – und damit mehr als eine Sammlung gut gemeinter Vorsätze auf ein paar Blättern Papier ist – dann sollte sie die Umsetzung ihrer Ziele zu einer Herzensangelegenheit machen. Grünes Licht für die »Aktion fair« – im gesamten Unternehmen!

Vom Betriebsrat wird die Geschäftsleitung mit Sicherheit bei allen erforderlichen Schritten, Gesprächen und Maßnahmen die notwendige Unterstützung erhalten! Denn der Betriebsrat erhält fast täglich Informationen von MitarbeiterInnen über unfaire oder demotivierende Behandlung – und ist verpflichtet, solchen Meldungen nachzugehen und Missstände abzustellen.

Ob es da um unzulängliche bzw. fehlende Personal-Vertretungsregelungen geht (z.B. bei Urlaub, Krankheit oder Fortbildung), um Ideen zur Verbesserung von Arbeitsabläufen, die im Papierkorb landen oder von Vorgesetzten als eigene Vorschläge ausgegeben werden – oder um Personalgespräche, die gar nicht stattfinden oder unstrukturiert bzw. unzureichend ablaufen … Dies alles ist weit entfernt von den Ansprüchen, die in den Leitlinien verankert sind.

Darum sei zum Schluss noch einmal aus der schönen Unternehmensbroschüre zitiert: »Chefs sind unsere Trainer, die Mannschaft ‘schießt die Tore’.« Also!
  

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