Montag, 29. September 2014

Gerüchteküche: Gersthofen


Die Süddeutsche berichtete letzte Woche über die aktuellen Entwicklungen bei WELTBILD und spekulierte über einen Umzug der Verwaltung.

Dazu stellen wir fest: Die Idee, die Verwaltung nach Gersthofen in das KUKA-Gebäude zu verlegen, stammt noch aus der "Paragon-Zeit". Derzeit ist die Verwaltung auf fünf Gebäude aufgeteilt, das ist nicht optimal. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass auch der neue Eigentümer sich Gedanken über das Thema macht.

Umzug nur im Einvernehmen mit dem BR

Das hat der Betriebsrat vorhergesehen und in der Betriebsvereinbarung "BV Umzug" festgeschrieben, dass ein (Teil-)Umzug nur im Einvernehmen mit der MitarbeiterInnen-Vertretung erfolgen kann. Derzeit liegen dem Betriebsrat keine entsprechenden Anfragen der Geschäftsleitung vor. Wir rechnen nicht vor dem zweiten Halbjahr 2015 mit einer Konkretisierung von Umzugsplänen.

Freitag, 26. September 2014

Tarifverträge fallen nicht vom Himmel


Stell Dir vor, Du erbst nichts, Du nennst keine Häuser Dein eigen, hortest kein Vermögen und bist nicht Firmenchef. Also musst Du vom Lohn deiner Arbeit leben. Stell dir vor, du müsstest diesen Lohn selbst mit Deinem Chef aushandeln. Du rechnest ihm vor, was Deine Arbeit wert ist, wie er Deine besondere Qualifikation vergüten und die Belastungen der Schichtarbeit ausgleichen sollte.

Klar, das grenzt an Bettelei. Damit es dazu nicht kommt, gibt es Tarifverträge. Die werden zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ausgehandelt und geschlossen. Ein schriftlicher Vertrag, rechtlich abgesichert und einklagbar. Damit der Chef nicht plötzlich auf die Idee kommt, weniger zu zahlen oder Urlaubstage zu streichen. Im Tarifvertrag sind neben Lohn und Gehalt auch die Arbeitsbedingungen geregelt, etwa die Dauer der Arbeitszeit oder des Urlaubs.

Besser als jedes Gesetz

 

Wer Gesetze mit Tarifverträgen vergleicht, wird schnell feststellen, dass die Regelungen in Tarifverträgen um vieles besser sind. Ein Beispiel: Das Bundesurlaubsgesetz sieht 24 Urlaubstage pro Jahr vor, allerdings auf die sechs Werktage einer Woche gerechnet. Macht vier Wochen Urlaub. In vielen Tarifbereichen gibt es für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aber 30 Tage, und zwar die Woche zu fünf Tagen gerechnet, weil der Samstag – ebenfalls durch Tarifvertrag – meistens frei ist. Macht sechs Wochen Urlaub. Oder das Urlaubsgeld: Das Extrageld für den Urlaub gibt es nur in Tarifverträgen. Je nach Branche erhalten Beschäftigte in mittleren Lohn- und Gehaltsgruppen zwischen 155 und 2000 Euro.

Jedes Jahr etwas mehr Geld bekommen, das ist keineswegs die Regel. Ob es der Gewerkschaft gelingt, eine Tariferhöhung oder bessere Arbeitsbedingungen mit dem Arbeitgeberverband aushandeln, hat nicht allein mit Verhandlungsgeschick zu tun, sondern damit, ob genügend Druck gemacht wird. Das können Protestaktionen und Kundgebungen sein, doch am wirkungsvollsten ist die Arbeitsniederlegung. Der Streik ist das wichtigste Mittel im Arbeitskampf, um den Druck auf die Arbeitgeber so zu erhöhen, dass sie am Verhandlungstisch einlenken. Der Druck ist umso mächtiger, je mehr Beschäftigte die Arbeit niederlegen. Ohne Streik verkäme eine Tarifverhandlung zur kollektiven Bettelei, hat das Bundesarbeitsgericht festgestellt. Wie stark eine Gewerkschaft ist, hängt von der Zahl ihrer Mitglieder ab. Die Grundformel ist einfach: Je mehr Mitglieder sich engagieren, desto größer ist die Durchsetzungskraft und desto besser ist der Tarifvertrag.

Quelle: ver.di Homepage

Samstag, 20. September 2014

WELTBILD Logistik und WELTBILD Retail bleiben EIN Betrieb


Mehrere Zeitungen, z. B. die FAZ und die NZZ, haben am Freitag gemeldet, dass der IT-Logistiker ALSO die WELTBILD-Logistik "gekauft" hat.

Das ist richtig, aber kein Grund zur Sorge. Das Vorgehen ist mit Betriebsrat und Gewerkschaft abgesprochen. ALSO gehört mehrheitlich der Droege-Gruppe. Es handelt sich nur um eine gesellschaftsrechtliche Konstruktion, die auch WELTBILD Vorteile bringt.

Rechtlich gibt es zukünftig zwei GmbH's, praktisch ändert sich aber nichts: Der gemeinsame Betrieb von WELTBILD Logistik und WELTBILD Retail bleibt im vollen Umfang bestehen.

Das haben Betriebsrat und Gewerkschaft auch vertraglich abgesichert.

Freitag, 19. September 2014

Viele Infos und Diskussionen bei der ver.di-Mitgliederversammlung


Der Saal im Thorbräu-Stüberl war gestern gerappelt voll. Die ver.di-Mitglieder bei WELTBILD nutzten die Gelegenheit der Mitgliederversammlung, um intensiv über die nächsten Schritte nach dem Betriebsübergang zu diskutieren.

Thomas Gürlebeck, ver.di-Sekretär für den Handel in Augsburg, berichtete, dass laut den Aussagen der Insolvenzverwaltung und der Droege-Group nur noch Formfragen geklärt werden müssen. Nach der Zustimmung des Bundeskartellamts folge das abschließende Closing und der Betriebsübergang könne vollzogen werden; voraussichtlich zum Ende dieses Monats.

Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann ging auf die aktuelle Situation im Betrieb ein. Der momentan vorherrschende Zustand der Führungslosigkeit bereitet in allen Bereichen große Probleme. Das haben die VertreterInnen der Gewerkschaft und des Betriebsrats auch bei Herrn Geiwitz platziert. Man ist sich einig, dass die Neu-Aufstellung der Führung die vordringlichste Aufgabe nach dem Übergang sein wird.

Boßmann erinnerte daran, dass sowohl Arndt Geiwitz als auch der Vertreter von Dröge auf der Betriebsversammlung zugesichert haben, dass es im Zuge des Betriebsübergangs keine betrieblichen Kündigungen geben wird. Dieses Versprechen wird augenscheinlich auch eingehalten. Es gebe aber keine schriftlichen Verträge, die Kündigungen für alle Zukunft ausschließen. Die Umstrukturierung und der Neuaufbau des Unternehmens nach dem Übergang werde ein schwieriger Prozess, den man sehr genau beobachte und wachsam begleiten werde.

Tarifkommission hat erste Gespräche geführt

Für die Tarifkommission berichtete BR-Vorsitzender Peter Fitz über den Stand der Verhandlungen. Die ersten Sondierungsgespräche hätten gezeigt, dass man auf Seiten von Droege nicht gewohnt ist, mit einer starken und gewerkschaftlich organisierten ArbeitnehmerInnen-Vertretung zu verhandeln. Ziel der gewählten Tarifkommission ist der Abschluss eines Haustarifvertrags. Dieser muss selbstverständlich für die Bereiche Logistik und Retail gleichermaßen gelten.

Die Sanierung von WELTBILD könne nicht allein von den ArbeitnehmerInnen getragen werden, betonte Gürlebeck in diesem Zusammenhang: "Dumpinglöhne sind mit uns nicht zu machen!" Die Gewerkschaft sei aber bereit, eine zielorientierte und nachvollziehbare Neuorganisation des Unternehmens konstruktiv zu begleiten.

Auch wenn alle Beteiligten optimistisch gestimmt sind, muss dennoch klar sein, dass die Verlagsgruppe Weltbild mit der Übernahme durch die Droege Group ein ganz normales  Handelsunternehmen werden wird, dessen Geschäftsführung auf Umsatz und Gewinn orientiert ist und nicht den sozialen Hintergrund der Kirche vorweist.

Solidarisch für die Interessen der ArbeitnehmerInnen 

Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass die Belegschaft sich solidarisiert und hinter ihren Verhandlungsführern steht: Nur gemeinsam sind wir stark und können unseren Forderungen Gehör verschaffen und unsere Interessen durchsetzen.

Tarifverträge werden für Mitglieder abgeschlossen, darum haben die ver.di-Mitglieder die Möglichkeit, sich  in diesem Prozess aktiv einzubringen und mitzugestalten. Entsprechende Benachrichtigungen und Einladungen zu weiteren Veranstaltungen werden folgen.

Mittwoch, 17. September 2014

Mitgliederversammlung am 18.09.2014


Wann: Donnerstag 18.09.2014

Beginn: 18 Uhr

Wo: Brauereistüberl zum Thorbräu

Eingeladen sind alle Ver.di-Mitglieder, die bei der Verlagsgruppe Weltbild GmbH beschäftigt sind.

Freitag, 12. September 2014

Hugendubler fordern Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung

München, 12. September 2014. Die Schließung der Hugendubel-Filiale am Marienplatz gefährdet akut 85 Arbeitsplätze am Standort München. Eine von gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten gebildete Haus-Tarifkommission fordert daher die Hugendubel-Geschäftsführung unverzüglich zu Verhandlungen über Maßnahmen zur Sicherung des Standortes auf.

Den organisierten Beschäftigten geht es vor allem um die Sicherung der Arbeitsplätze. Genauso wichtig ist ihnen aber auch, dass Hugendubel im Herzen von München erhalten bleiben muss. Nicht nur wegen der Kunden sondern weil sie ansonsten Gefahr für die Existenz des gesamten Unternehmens Hugendubel sehen.
Ohne notwendige Investitionen in die Hugendubel Filialen, wird nach Ansicht der aktiven Mitglieder der Tarifkommission, die Zukunft nicht zu gestalten sein.

Eingriffe in die eh schon bescheidenen Entgelte und Angriffe auf die existenzsichernden Arbeitsbedingungen, welche noch durch Tarifverträge geschützt sind, lehnen die ArbeitnehmervertreterInnen ab.

Die ver.di-Hauskommission nimmt die heutige Lange Shoppingnacht in München zum Anlass ihres Kampagnenstarts für einen Tarifvertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung. Vor der Hugendubel-Filiale am Marienplatz werden ab 18.00 Uhr Flyer verteilt und die KundInnen über die Situation der Beschäftigten informiert. Dazu gehört auch die Unterstützung der Online-Petition unserer Kundinnen und Kunden auf www.change.org („Hugendubel am Marienplatz muss bleiben!“).
Bei den Beschäftigten hat eine umfassende Befragung gestartet, bei der ihr Blick auf die Situation, ihre Belastung und Hinweise für das weitere Vorgehen, erfragt werden.


Unterstützt unsere Online-Petition:
http://www.change.org/p/rathaus-m%C3%BCnchen-hugendubel-am-marienplatz-muss-bleiben-die-stadt-m%C3%BCnchen-soll-das-familienunternehmen-mit-nutzen-f%C3%BCr-die-b%C3%BCrger-unterst%C3%BCtzen-und-deren-wichtigste-filiale-f%C3%BCr-uns-erhalten

Ein Bericht von Hugendubel-KollegInnen, welche wir gerne unterstützen.

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