Mittwoch, 30. Juli 2014

Ehemalige Weltbild-Mitarbeiter/innen sind seit April 2014 in der Transfergesellschaft

Ulrike Knörle - Projektleiterin bei GeDiS


Leider haben im Rahmen der Insolvenz der Verlagsgruppe Weltbild GmbH über 600 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren. Das Angebot, in die Transfergesellschaft GeDiS zu wechseln, hat die überwiegende Mehrheit der betroffenen KollegInnen angenommen.

Wir - die GeDiS Gesellschaft für Personalentwicklung und Personalservice mbH - sind darauf spezialisiert, ArbeitnehmerInnen in ihrer beruflichen Neuorientierung zu begleiten. In unserem Büro in der Steinernen Furt arbeiten wir seit dem 01.04.2014 mit den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen intensiv daran, berufliche Perspektiven und realistische Ziele für die Zukunft zu entwickeln und umzusetzen.

Was machen wir genau?

Für unser Team sind die wesentlichen Kernfragen in der Zusammenarbeit mit den ehemaligen Kollegen/innen:
  • Was sind mögliche Perspektiven für mich?
  • Wie erstelle ich gute Bewerbungsunterlagen?
  • Was erwartet mich in einem Vorstellungsgespräch?
  • Wie und wo finde ich eine neue, passende Stelle?
Nach Jahren der Zugehörigkeit und des Engagements für Weltbild fällt es den ehemaligen MitarbeiterInnen nicht leicht, Abschied zu nehmen. Meist ist die bisherige Zukunftsplanung „über Bord gegangen“ – und auch die Sorge, wie es mit Weltbild insgesamt weiter geht, zeigt die Verbundenheit mit dem Unternehmen und den ehemaligen KollegInnen. Wir sind oft sehr beeindruckt, wie sehr der alte Arbeitsplatz geschätzt wurde und wird – und versuchen nun eine zukunftsfähige Perspektive zu entwickeln.

Hierzu gehört nach der Klärung möglicher Perspektiven ganz praktisch die Erstellung zeitgerechter und professioneller Bewerbungsunterlagen. Deren Qualität zeigt sich an den vielen Vorstellungsgesprächen, zu denen die KollegInnen eingeladen werden. Bei der Vorbereitung auf typische Fragen im Vorstellungsgespräch und auf die Präsentation der eigenen Fähigkeiten bieten wir selbstverständlich ebenfalls Unterstützung an. Schließlich geht es hier um die „Wurst“.

Um die Einladung zum Gespräch zu bekommen, müssen die Unterlagen überzeugen. In unserer „Bewerberinsel" kann jeder die Computer-Arbeitsplätze nutzen und es können Bewerbungen geschrieben und ausgedruckt, digitale Bewerbungsunterlagen erstellt und Zeugnisse eingescannt werden. Zudem kann jeder selbständig im Internet nach Stellen recherchieren oder sich von unseren Jobcenter-Mitarbeitern unterstützen lassen.

Neben Einzelberatungen mit einem festen Ansprechpartner für alle aktuellen Fragen und Themen bieten die Gruppenveranstaltungen Raum für den Erfahrungsaustausch untereinander. Die ehemaligen Kollegen und Kolleginnen freuen sich auf ein Wiedersehen und können sich darüber austauschen, wie es ihnen gerade im Bewerbungsprozess ergeht, was sie beschäftigt und bewegt, welche Erfolge sie bereits erzielt haben und woran es gegebenenfalls noch hapert.

Natürlich sind auch Weiterbildungen in vielen Fällen sinnvoll, um vorhandene Qualifikationen auszubauen oder zu belegen. So finden gerade verschiedenste Kurse z.B. in den Bereichen MS-Office, Englisch, Zollbestimmungen oder zum Erwerb des Staplerscheins statt. Im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets und gesetzlicher Bestimmungen bewilligt der Beirat die möglichen Kurse.

Um die Stellensuche zu erleichtern, recherchiert die GeDiS aktuelle Stellenangebote für alle Berufsgruppen und stellt diese den Teilnehmern zur Verfügung. Darüber hinaus sprechen wir Unternehmen direkt an, um den Arbeitsmarkt umfassend zu erschließen. Und andererseits sprechen Firmen uns an, da sie auf die GeDiS-Profile auf unserer Webseite aufmerksam wurden und Interesse an der Einstellung ehemaliger Weltbild-Mitarbeiter haben!

So verfolgen wir intensiv das Ziel neue Arbeitsplätze zu finden, die der Qualifikation und den Bedürfnissen und Erwartungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entsprechen. Hierbei liegt unser Augenmerk darauf, Leiharbeit zu vermeiden, da sie in der Regel keine adäquate Perspektive darstellt. Unser Anspruch ist, in nachhaltige Beschäftigung zu vermitteln.

Dies gelingt sehr gut – auch dank der hohen Motivation der KollegInnen. So haben bisher über 90 einen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben – und fast täglich kommen neue dazu.

Ein paar Stimmen von Teilnehmern –
Wenn sie schon gehen mussten, dann ist für sie die GeDiS zumeist eine gute Wahl


„… ich fühle mich ernst genommen und es wird etwas für uns getan … meine Unterlagen sind absolut professionell erstellt, deshalb hatte ich schon vier Vorstellungsgespräche … ohne GeDiS hätte ich das nach 25 Jahren Weltbild nie erreicht – und das alles in einer total freundlichen Atmosphäre…“

„…für mich ist wichtig, dass man Verständnis für mein Gefühl der Trauer, der Unsicherheit hat … hier habe ich meinen Optimismus wiedergefunden …“

„… durch GeDiS habe ich erfahren, dass für mich auch andere Berufsbilder in Frage kommen, die Einladung zu 3 Vorstellungsgesprächen hat mir zusätzlich Auftrieb gegeben …“

„… die Einzelgespräche sind einfach klasse: kein Zeitdruck, man kann über wirklich alles sprechen … bei persönlichen Problemen fühle ich mich gut aufgehoben …“

„… „… ich komme einfach gerne hierhin, treffe alte Kollegen … dass andere schon eine neue Arbeit haben, das macht mir Mut …“

„… nettes GeDiS-Personal, schnelle Bewerbungshilfen, immer neue Stellenangebote – das passt schon!“

Montag, 21. Juli 2014

Stimmungsbild aus den Abteilungen: Marketing Services


In loser Folge werfen wir in den kommenden Wochen einen Blick auf die Situation in den verschiedenen Abteilungen. Wie ist die Lage dort? Was beschäftigt die Kollegen und Kolleginnen?

In der ehemaligen Werbung, jetzt Marketing Services, ist die Verunsicherung in den letzten Monaten groß gewesen. Wie überall im Unternehmen sind auch hier zahlreiche Stellen weggefallen. Lange stand die Befürchtung im Raum, der Bereich werde womöglich komplett ausgelagert. Ähnlich wie die Logistik soll auch die Werbung einer der heiklen Verhandlungspunkte mit Paragon gewesen sein.

Bessere Koordination der Abteilungen


Nun also neu aufgestellt als Marketing Services, gab es in den letzten Wochen ein zentrales Thema:
eine kundenfreundlichere Neuausrichtung des Kataloges und des Online-Shops. Ein engagiertes Team von Mitarbeitern aus dem Katalog-Bereich und dem Online-Marketing hat hierzu neue Konzepte erarbeitet, auch in enger Zusammenarbeit mit der IT. Insbesondere soll das moderne Erscheinungsbild des Online-Shops dabei für kleine Bildschirmformate wie Tablets und Smartphones optimiert werden. Sehr erfreulich, dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen deutlich intensiviert wird. Die Abstimmung erscheint enger und koordinierter als es früher jemals der Fall gewesen ist.

Allerdings wurde der anvisierte neue Online- und Katalog-Auftritt konzeptuell bislang auf den vermeintlichen Investor Paragon zugeschnitten. Strebt die Droege Gruppe ein ähnliches Markenprofil an? Oder hat sie mit Weltbild andere Pläne? Seit letzter Woche sind die Karten wieder neu gemischt.

Jedenfalls hat sich gezeigt, dass die Weltbild-Beschäftigten über ein starkes Know-how verfügen, um dem Unternehmen frische Impulse zu geben. Eines ist deutlich geworden: Wie wichtig es ist, gebündelte Werbe- und IT-Kompetenz im eigenen Haus zu haben!

Viele Fragen sind noch offen 


Welche Werbemittel werden künftig produziert? Welche Sortimente und Produkte stehen im Focus? Wie wird Weltbild 2.0 sich auf dem Markt positionieren? Die Antwort auf diese Fragen hängt natürlich vom Investor und den neuen Managern ab.




Donnerstag, 17. Juli 2014

Presseschau 16.7.2014


Die Neuigkeiten über Weltbild haben erwartungsgemäß ihren Weg in die Presse gefunden.
Hoffen wir, dass wir nun bald in ruhigeres Fahrwasser kommen und es über Weltbild nichts aufregendes mehr zu berichten gibt, sondern nur noch Nachrichten über tolle Produkte und gute Angebote.








Mittwoch, 16. Juli 2014

Paragon scheitert, WELTBILD gewinnt Zukunft


"Vor zwei Stunden habe ich Paragon abgesagt." Das waren die ersten Worte des Berichts von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz auf der Betriebsversammlung von WELTBILD heute nachmittag. Und er setzte sogleich nach: "Ich kann Ihnen jetzt eine bessere Lösung präsentieren." Die große Erleichterung der rund 1.000 MitarbeiterInnen war mit Händen zu greifen und machte sich in spontanem Beifall Luft.

Die Anspannung wenige Minuten vor Eröffnung der Betriebsversammlung ist allen Beteiligten im Gesicht abzulesen. Stehend BR-Vorsitzender Peter Fitz, daneben ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck (rechts) und Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz (links).
Paragon ist raus
Den Abbruch der Verhandlungen mit Paragon begründete Geiwitz mit den ausufernden Forderungen der Münchner Investmentgesellschaft. Der geplante, massive Personalabbau sei dabei ein wichtiger, aber nicht der einzige Grund für die Trennung gewesen. Insbesondere das neue Angebot, das Paragon in der vergangenen Woche vorgelegt habe, habe gezeigt, dass die Vorstellungen über die Unternehmensfortführung meilenweit auseinander lägen. "Da ist es besser, sich in der  Verlobungsphase zu trennen als nach der Hochzeit."

Betriebsrat für langfristige Perspektive
Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz wurde in seiner Darstellung der Entwicklung deutlicher: Paragons Forderungen seien im Fortschreiten der Verhandlungen immer unverschämter geworden. Neben dem planlosen und rein profitorientierten Personalabbau habe Paragon auch ein hohes Misstrauen gegenüber den Führungskräften bei WELTBILD signalisiert. "Aber wir sind der Meinung, dass es erfahrene und bewährte Leute braucht, um wieder nach vorn zu kommen." Zumal sich in Gesprächen gezeigt habe, dass Paragon vom Handel keine Ahnung habe. Im Fortschreiten der Verhandlungen sei deutlich geworden, dass "Paragon eben kein strategischer Investor ist, der WELTBILD als Ganzes nachhaltig fortführen will." Fitz weiter: "Paragon wollte uns nach 2 Jahren mit möglichst großem Profit weiterverkaufen, die Belegschaft braucht aber eine Perspektive für die nächsten 20 Jahre."

DROEGE GROUP als neuer Investor
Diese Perspektive glaubt Arndt Geiwitz jetzt mit dem Familienunternehmen DROEGE gefunden zu haben. Die international tätige Unternehmensgruppe sei mit 8 Milliarden Euro Jahresumsatz sehr finanzstark, habe hohe Kompetenzen in den Bereichen Online-Handel und Logistik und kenne sich mit der Restrukturierung von Unternehmen aus. "Aus unserer Sicht ein idealer Partner", freute sich Geiwitz, zumal DROEGE schon angedeutet habe, WELTBILD dauerhaft behalten zu wollen. Bis zum Abschluss der Restrukturierung bleibe es aber bei dem bislang diskutierten Beteiligungsmodell, mit der Insolvenzverwaltung als Minderheitsgesellschafter.

Restrukturierung mit strategischen Zielen
Für diese Restrukturierung gelte es jetzt die Weichen zu stellen, kündigte Geiwitz an. Und räumte ein, dass möglicherweise noch "bis zu 50 Stellen" in Frage stünden. Darüber werde er in den nächsten Wochen mit Betriebsrat und ver.di verhandeln.

Riesiges Interesse der Medien,
wie es mit WELTBILD weitergeht.
Einer durchdachten und nachhaltigen Restrukturierung werde weder der Betriebsrat noch die ver.di im Wege stehen, betonte abschließend Gewerkschaftssekretär Thomas Gürlebeck: "Wir haben immer gesagt, dass wir betriebswirtschaftlich begründeten und strategisch sinnvollen Maßnahmen gegenüber offen sind." Den von Paragon eingeschlagenen Weg hält der Gewerkschafter aber für grundfalsch: "Deren Ziel war die Prekarisierung der Arbeit bei WELTBILD." Brutale tarifliche Einschnitte, der dauerhafte Einsatz von LeiharbeiterInnen anstelle von fest angestellten Beschäftigten und die Auslagerung von Kernkompetenzen seien mit der Gewerkschaft nicht zu machen, schloss Gürlebeck: "Paragon hat keine Zukunft für WELTBILD!"

Montag, 14. Juli 2014

Umzug der Verwaltung: Das Wichtigste ist geregelt


Neben dem Hickhack um den Paragon-Einstieg sorgt ein weiteres Thema für Blutdruck im Betrieb: der Umzug der Verwaltung. Der Betriebsrat hat die Interims-Geschäftsleitung und den Insolvenzverwalter bereits vor Wochen darauf hingewiesen, dass der BR an den Planungen beteiligt werden muss und VOR dem Umzug eine Betriebsvereinbarung abzuschließen ist.

Die Projekt-Verantwortlichen waren über Wochen nicht willens oder in der Lage Pläne der neuen Büros vorzulegen, aus denen wenigstens die Quadratmeterzahlen ersichtlich gewesen wären. Ganz zu schweigen von einem ersten Vorschlag, wer wo und mit wem sitzen soll. Auf die Verhandlungsaufnahme bezüglich einer Betriebsvereinbarung hat die Belegschaftsvertretung ebenfalls vergeblich gewartet.

Mitbestimmung erst nach Umzugsstopp
Erst als der Betriebsrat den Umzug zwischenzeitlich gestoppt hat, wurde schließlich der Insolvenzverwalter aktiv. Mit ihm hat der BR Anfang des Monats eine entsprechende Betriebsvereinbarung abgeschlossen. Weil inzwischen ein extremer zeitlicher Druck entstanden ist, regelt diese BV das Thema Umzug nicht abschließend, sondern ist eine Art "Verfahrens-BV". Das heißt, in der BV wird die Verteilung der Büros nicht letztgültig geregelt, sondern das Verfahren beschrieben, nach dem der BR an der Umzugsplanung zu beteiligen ist.

Mitbestimmung gibt es danach bei folgenden Punkten:
Einteilung und Besetzung der Räume
Ausstattung der Arbeitsplätze
Klimatisierung
Aufenthaltsräume/Kaffeeküchen und deren Ausstattung
Besprechungsräume und deren Ausstattung
Raucherräume und deren Ausstattung
Erste-Hilfe-/Ruheräume und deren Ausstattung
Sanitärräume
Vergabe von Parkplätzen

Projektverantwortliche Zeitverschwender
Nachdem die Projektverantwortlichen Wochen ungenutzt ins Land streichen ließen, reagiert der BR auf den entstandenen Zeitdruck und gibt die Planungen der Geschäftsleitung gebäudeweise frei. Außerdem wird zunächst abweichend von der Fülle komplizierter Vorschriften der Arbeitsstättenverordnung nach einer einfachen Faustregel vorgegangen: 8 Quadratmeter pro Arbeitsplatz in einem Büro. So soll verhindert werden, dass sich die Führungskräfte in Einzelbüros breitmachen, während die normalen Angestellten in zu kleinen Räumen zusammengepfercht werden.

Es hat sich gezeigt, dass selbst diese einfache Regel von den Projektverantwortlichen erstaunlicher Weise immer wieder vergessen oder falsch verstanden wird. Für die daraus resultierenden Verzögerungen ist der Betriebsrat weder verantwortlich, noch wird er diese Mindeststandards zu Lasten der MitarbeiterInnen aufgeben.

Gefährdungsbeurteilung 
Nach dem Gesetz müsste es für jeden Arbeitsplatz VOR dem Umzug eine sogenannte "Gefährdungsbeurteilung" geben, die Belastungen am Arbeitsplatz verifiziert, z. B. Lärmbelästigung, Wärmeentwicklung, psychische Stressfaktoren etc. pp.. Da das auf der Zeitschiene nicht mehr seriös zu machen ist, schreibt die Betriebsvereinbarung außerdem die Gründung eine Paritätischen Kommission aus Arbeitgeber- und ArbeitnehmervertreterInnen vor. Diese hat direkt nach dem Umzug eine professionelle Gefährdungsbeurteilung durch einen fachkundigen Dienstleister zu organisieren und dient zudem als Appellations-Instanz, wenn es nach dem Umzug Probleme geben sollte. Die Kommission entscheidet einvernehmlich. Wenn keine Einigung erzielt werden kann, geht das Problem vor eine gerichtliche Einigungsstelle. So sollten die berechtigten Ansprüche der Belegschaft trotz des Zeitdrucks bestmöglich gewahrt bleiben.

Wenn Sie im Zusammenhang mit dem Umzug Probleme oder Sorgen haben, informieren Sie bitte direkt den Betriebsrat. Es nutzt nichts, Unmut oder persönliche Fragen als anonymen Kommentar zu hinterlassen. Sie müssen mit dem BR sprechen, damit dieser Ihnen helfen kann. 

Freitag, 11. Juli 2014

Insolvenzverwalter stellt Falschmeldungen in der Presse richtig



Heute am frühen Nachmittag ging folgende Information des Insolvenzverwalters an die Belegschaft:

Liebe Weltbild Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

wir bedauern sehr, dass falsche Darstellungen und teils reißerische Artikel in der lokalen Presse bei Ihnen Sorgen und Ängste verursacht haben.

Dazu nehme ich Stellung:

Falsch ist: „Paragon streitet mit dem Betriebsrat über die Streichung von zusätzlichen Stellen.“
Richtig ist: Das Arbeitsrecht ist nur einer der offenen Punkte. Die Konkretisierung eines gemeinsamen, tragfähigen Zukunftskonzepts für Weltbild steht im Zentrum der Gespräche.
Richtig ist zudem: Ich führe als Insolvenzverwalter Verhandlungen mit Paragon, nicht der Betriebsrat oder ver.di.

Falsch ist: „In München fand ein Krisengespräch zwischen Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz und Paragon statt.“
Richtig ist: Es fanden übliche Verhandlungen statt.

Falsch ist: „Das Sanierungskonzept steht vor dem Scheitern. Weltbild droht nun die Zerschlagung.“
Richtig ist: Ich halte an dem Konzept Weltbild 2.0 fest, weil es betriebswirtschaftlich sinnvoll ist. Das bedeutet, dass selbst in dem Fall, dass es keinen Vertragsabschluss mit Paragon geben sollte, immer noch alternative Vorgehensweisen möglich sind.

Falsch sind zahlreiche Darstellungen der Weltbild Mitarbeiter-Zahlen.
Richtig ist: Weltbild plus: 1.150 Arbeitnehmer, Verlagsgruppe: 945 Arbeitnehmer + 24 Auszubildende. Diese Mitarbeiterzahlen stellen aktuell alle derzeit unbefristeten und ungekündigten Arbeitsverhältnisse dar.

Abschließend möchte ich Ihnen mit diesem Schreiben erneut meinen Dank aussprechen. Sie haben trotz der schwierigen Zeit hervorragende Arbeit geleistet, was sich auch in den Geschäftszahlen klar wiederspiegelt. Dieser Dank galt immer und gilt auch jetzt jeder Abteilung und allen von Ihnen.

Herzliche Grüße
Ihr
Arndt Geiwitz

Mittwoch, 9. Juli 2014

Verhandlungen mit Paragon gehen weiter


Heute Abend wurden die MitarbeiterInnen von WELTBILD per Mail und Aushang informiert, dass die Verhandlungen mit Paragon weitergehen.

In dem Info-Schreiben heißt es, Paragon habe ein "geändertes Angebot" vorgelegt, das in den nächsten Tagen schriftlich präzisiert werden soll.

Insolvenzverwaltung und Investoren treten damit Gerüchten entgegen, dass die Verhandlungen kurz vor dem Scheitern stünden. In dem Schreiben heißt es weiter, dass es keine zeitliche Begrenzung des Verhandlungszeitraums gebe. Ein Endtermin für die Gespräche sei ausdrücklich nicht vereinbart worden.

Als nächstes soll das neue Angebot mit weiteren Beteiligten besprochen werden. Damit dürften die Gläubiger und die Arbeitnehmer-Vertretung gemeint sein. Wir sind gespannt.

Derweil spekuliert die Presse weiter: Artikel im Buchreport. Die dort geäußerte Vermutung, dass Paragon WELTBILD eventuell zu 100% übernehmen wolle, ist neu. Wir können derzeit nicht einschätzen, ob da etwas dran ist.

Dienstag, 8. Juli 2014

Pressemitteilung der Insolvenzverwaltung vom Donnerstag


Jahresergebnis gibt Weltbild Zeit bei Verhandlungen

Umsatz stabil und über Plan, Sanierungsmaßnahmen greifen

Augsburg, 03.07.2014 – Sechs Monate nach dem Insolvenzantrag der Verlagsgruppe Weltbild am 10. Januar 2014 kann der Insolvenzverwalter der Verlagsgruppe Weltbild eine positive Trendwende berichten. Erstmals seit langer Zeit verzeichnet die Verlagsgruppe wieder ein stabiles Wachstum. Im ersten Halbjahr 2014 lag der Umsatz sogar über dem Planziel. Maßgeblich für die Trendwende sind vor allem der loyale, große Kundenstamm, das starke Engagement der Weltbild Mitarbeiter sowie bereits durchgeführte Sanierungsmaßnahmen.

Der Umsatz der Gruppe wird für das Gesamtjahr 2013/14 mit voraussichtlich rund 610 Millionen Euro über Plan liegen. Zu Beginn des Insolvenzverfahrens rechneten Insolvenzverwalter Geiwitz und die Unternehmensberatung Roland Berger mit rund 604 Millionen Euro Umsatz.

Im Betriebsergebnis der Gruppe ist eine Trendwende erkennbar. Seit April ist eine kontinuierliche Ergebnisverbesserung aufgrund der realisierten Kostensenkungen erreicht worden.

„Weltbild ist noch nicht aus den roten Zahlen, aber die Entwicklung stimmt durchaus zuversichtlich“, sagt Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Vor allem in den Bereichen Sortimentsgestaltung, Marketing und Vertrieb sowie Logistik laufen derzeit umfangreiche Arbeiten, die das Unternehmen weiter stärken werden.

Geiwitz hatte gemeinsam mit Beratern von Roland Berger ein Maßnahmenpaket unter dem Titel „Weltbild 2.0“ entwickelt. Es befindet sich seit Anfang Februar 2014 in der Umsetzung. Dazu hat der Insolvenzverwalter sowohl strukturelle als auch betriebswirtschaftliche Schritte eingeleitet, um das Unternehmen zu sanieren und die Fortführung des Geschäftsbetriebs zu gewährleisten. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz: „Die aktuellen Zahlen zeigen sowohl den gesunden Kern des Unternehmens, als auch, dass unsere Stabilisierungsmaßnahmen greifen. Das gibt uns Zeit für die Vertragsgestaltung mit dem Investor.“

Entsprechend legte sich der Insolvenzverwalter nicht fest, wann ein Vertragsabschluss erfolgen könne. Es gehe jetzt weniger darum, maximale Kostenreduktionen zu diskutieren, sondern um die Konkretisierung eines gemeinsamen, tragfähigen Zukunftskonzepts für Weltbild. Dafür will sich der Insolvenzverwalter die notwendige Zeit auch nehmen.

Dienstag, 1. Juli 2014

Anderes Spielfeld – gleiches Problem


Aus der Seele gesprochen: Per Mertesacker nach dem Sieg gegen Algerien im Achtelfinale.



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