Montag, 3. November 2014

Die Karstadt-Story


Die ver.di-Zeitschrift Publik hat in der aktuellen Ausgabe Karstadt zu einem der Themen gemacht.
Gerne nehmen wir das Thema auf und versuchen Rückschlüsse für uns als Weltbild zu ziehen.

Zunächst einige Auszüge aus dem Artikel:
Karstadt wurde am 14. Mai 1981 als "Tuch-, Manufactur- und Confectionsgeschäft Karstadt" von Rudolf Karstadt gegründet.
Bis 1931 sind es schon 89 Filialen geworden.

Mitte 1999 fusionieren die Karstadt AG und das Versandhaus Quelle zur KarstadtQuelle AG mit insgesamt 113.000 Beschäftigten und einem Börsenwert von 3,3 Milliarden Euro.
2003 verzeichnet der Konzern einen Gesamtumsatz von 15,2 Milliarden Euro, einen Vorsteuergewinn von 464 Millionen Euro und einen Börsenwert von 2,3 Milliarden Euro. Insgesamt gibt es noch 101.000 Beschäftigte.

Die Krise beginnt schleichend und erreicht 2004 einen vorläufigen Höhepunkt. Der Konzern rutscht in die Miesen. Die Beschäftigten leisten durch Verzicht auf Sonderleistungen mit 745 Millionen Euro einen erheblichen Sanierungsbeitrag. 5500 der noch rund 100.000 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden. Ver.di handelt Sanierungstarifverträge mit Standort- und Beschäftigungssicherung aus.

Die Umsätze gehen weiter zurück. Nach weiteren Verkäufen und Umstrukturierungen bekommt die neue Holding für KarstadtQuelle den Namen "Arcandor". Auch der restliche Immobilienbesitz wird verkauft: Im März 2008 gehen 49 Prozent des Grundbesitzes an Highstreet; Karstadt ist nun Mieter in den ehemals eigenen Warenhäusern.
Die 75 Hertie-Häuser gehen in die Insolvenz und werden ein Jahr später geschlossen.

Im Juni 2009 reicht Arcandor einen Antrag auf Insolvenz ein.
Verhandlungen über Sanierungsbeiträge beginnen; die Tarifkommission stimmt einem Sanierungstarifvertrag zu, wonach die nunmehr nur noch rund 28.000 Karstadt-Beschäftigten bis zum 31. August 2012 jährlich auf rund 50 Millionen Euro Sonderzahlungen und mehr verzichten; dafür handelt ver.di die Sicherung von Standorten und Beschäftigtenzahl aus. Das Versandhaus Quelle wird aufgelöst; einzelne Karstadt-Filialen werden geschlossen. Es bleiben 120 Häuser.

Karstadt soll 2010 an einen Investor verkauft werden.
Am 7. Juni erhält Nicolas Berggruen für 1 Euro den Zuschlag. Karstadt wird in drei eigenständige Geschäftsbereiche aufgeteilt: 83 Warenhäuser, 26 Sportfilialen, drei Premiumhäuser.

Mit Auslaufen des Sanierungstarifvertrages kehrt Karstadt zum 1. September 2012 in die Tarifbindung zurück. Die Beschäftigten bezahlen die Managementfehler der Vergangenheit und Gegenwart mit dem Abbau von 2000 der jetzt nur noch 24.400 Stellen bis Ende 2014.

Im Mai 2013 kündigt Karstadt die Tarifflucht an. ver.di und Betriebsräte demonstrieren und fordern Nicolas Berggruen zu Investitionen bei Karstadt auf, was nicht passiert. Berggruen hat jedoch von Karstadt für die Namensrechte Millionen kassiert, die Karstadt in Form von Lizenzgebühren zahlen musste.

Im Dezember 2012 kauft der österreichische Investor René Benko mit seiner Signa-Gesellschaft für 1,1 Milliarden Euro von Highstreet 17 Karstadt-Immobilien, darunter das KaDeWe. Zuvor war Signa mit dem Projektentwickler Centrum für 250 Millionen bei Oberpollinger und einem Karstadt-Sporthaus in München eingestiegen.
Im Herbst 2013 übernimmt Benko für 300 Millionen Euro je 75,1 Prozent am operativen Geschäft der Premiumhäuser und an Karstadt-Sport; die restlichen Anteile an diesen Sparten und 100 Prozent der 83 Warenhäuser bleiben bei Berggruen.

Neue Karstadt-Chefin wird Anfang 2014 Ex-Ikea-Managerin Eva-Lotta Sjöstedt. Sie hört nach fünf Monaten auf, weil Berggruen nicht bereit ist, in Karstadt zu investieren.

Am 14. August übernimmt René Benkos Signa für 1 Euro die restlichen Anteile an Premium, Karstadt-Sport und allen Warenhäusern. Ver.di und die Karstadt-Betriebsräte fordern den neuen Eigentümer zu substanziellen Investitionen und zum Erhalt von Häusern und Arbeitsplätzen auf.

Der komplette Text steht hier.

In der Handelsbeilage zu Ver.di-Publik finden sich die Forderungen von ver.di zu Karstadt.

Im Auszug:
Ver.di fordert ein schlüssiges und nachhaltiges Zukunftskonzept für die Warenhäuser, das von den neuen Eignern mit den notwendigen Investitionen ausgestattet wird.
Nach dem fluchtartigen Abgang von Nicolas Berggruen, der u.a. über Lizenzeinnahmen für die Namensrechte viele Millionen Euro aus Karstadt herausgezogen hat, sich selbst dort aber finanziell nur geringfügig engagierte, ist eine seriöse und zukunftsorientierte Unternehmensleitung überfällig.

Der komplette Text steht hier.

Inzwischen gibt es schon wieder neue Nachrichten über Karstadt.
Nach zusammen 300 Millionen Euro Verlusten in den Geschäftsjahren 2011/2012 und 2012/2013 hat das Unternehmen 2013/2014 weitere Verluste gemacht.

Der neue Warenhaus-Chef Stephan Fanderl will mit der Belegschaft über mögliche Zugeständnisse verhandeln.
"Wir müssen über Einsparungen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld sprechen und darüber, die Tarifpause über 2015 hinaus zu verlängern", sagte Fanderl dem "Handelsblatt" (Freitag).
Weitere Filialen sollen geschlossen und 2000 Arbeitsplätze abgebaut werden.
Nach erfolgter Sanierung will Signa in den kommenden Jahren in dreistelliger Millionenhöhe in Karstadt investieren.
Zum Beispiel sollen alle Filialen eine Lebensmittelabteilung und Restaurants bekommen.

Was können wir aus dieser Karstadt-Story lernen ?

Für den Niedergang werden Konkurrenten mit preiswerten, schnell wechselnden Kollektionen, Konkurrenten mit einem attraktiveren Erscheinungsbild und der boomende Online-Handel mit verantwortlich gemacht.
Die vier Jahre Berggruen werden als verlorene Jahre bezeichnet, weil in dieser Zeit viel zu wenig investiert wurde.
Man hätte versuchte, Karstadt mit Gewalt ein jugendlicheres Image zu verpassen und auf neue trendige Marken gesetzt.
Andererseits wurden ganze Sortimentsbereiche wie Elektronik aufgegeben.
Die ältere Stammkundschaft wurde vergrault, aber neue Kunden nicht genügend dazu gewonnen.

Einiges davon haben wir bei Weltbild auch durchexerziert.
Wir haben unser Sortiment reduziert, um dann staunend festzustellen, dass der Umsatz sinkt.
Das hat uns Halff als geplant verkauft, wie er auch gegen Ende die Verluste als geplant bezeichnet hat.
Komisch bloß, dass wir dann wegen der geplanten Verluste pleite gegangen sind.
Da hat er wohl die Geduld der Kirche überschätzt.

Ganz klar ist, dass es gute und weniger gute Investoren gibt, um es mal höflich zu formulieren.
Natürlich muss Benko auch erst mal noch beweisen, dass er besser als Berggruen ist und wirklich investieren will.
Aber immerhin hat er schon einiges Geld in die Hand genommen, um letztendlich bei Karstadt einzusteigen, während Berggruen anscheinend ganz gut abkassiert hat und im Plus aus der Geschichte herauskommt.

Wir bei Weltbild haben nach langer und zermürbender Suche einen Investor namens Droege gefunden.
Er wurde in einer Nacht- und Nebelaktion überraschend aus dem Hut gezogen, nachdem ebenso überraschend kurz vor dem Abschluss Paragon abgesagt wurde.
Eine der ersten Amtshandlungen der neuen von Droege eingesetzten Geschäftsführung ist die Ankündigung von weiterem Stellenabbau, genaueres ist noch nicht bekannt.

Wir hätten uns positive Nachrichten gewünscht, darauf müssen wir weiter warten.
Ein Investor sollte, wie der Name schon sagt, investieren - von nichts kommt nichts, das sieht man bei Karstadt.
Wird ein Unternehmen in Schieflage nur verwaltet, so wird es immer weniger.
Wir wünschen uns auch, dass es ein Miteinander wird und kein Gegeneinander, auf der einen Seite die Geschäftsführung, auf der anderen Seite die Belegschaft.

Mit Entlassungen, Kürzungen oder Streichungen bei den wenigen freiwilligen Leistungen, die Weltbild gewährt und Streichungen bei den Gehältern wird das Miteinander nicht gerade gefördert.
Man erreicht damit höchstens, dass jeder, der noch eine Möglichkeit dazu sieht, die Firma verlässt.
Das ist dann eine Abwärtsspirale, wie man an Karstadt sieht: weniger Mitarbeiter und keine Investitionen führt zu weniger Umsatz und Gewinn, was dann wieder zu neuen Einsparmaßnahmen mit weiterem Umsatzrückgang führt.
Ich bin gespannt, wann wir statt mit rückwärtsgerichtetem Sparkurs endlich Schlagzeilen mit neuen Ideen und Produkten machen.

Die aktuelle Entwicklung beunruhigt inzwischen die komplette Belegschaft und den Betriebsrat.
Wichtige Werbemaßnahmen für das Weihnachtsgeschäft und geplante Einstellungen werden abgesagt, es soll über Tarife verhandelt werden, dann wird das abgesagt, dann soll über die Führungsstruktur verhandelt werden, dann wird das auch wieder abgesagt, wegen geheimer anderer Aktivitäten (s. vorangegangenen Artikel).
So haben wir uns den neuen Investor nicht vorgestellt.
Wir hatten gedacht, nach den Monaten der Quälerei kehrt jetzt Ruhe ein und es geht aufwärts.




22 Kommentare:

  1. Was lernen wir daraus? Auch zu verzichten auf Sonderzahlungen, Tarifpausen und sonstige Leistungen bringen für uns Arbeitnehmer rein gar nix, weil zum schluß steht ma da in einem kaputten Unternehmen und muss für unter Tarif arbeiten und wird letztendlich NIE WIEDER den alten Tarif bekommen auch wenn das Geschäfft super toll läuft!!

    Das zeigen mehrere Beispiele nicht nur Karstadt!

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  2. http://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Weltbild-Mitarbeiter-in-neuer-Sorge-id31873747.html

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  3. Statt auf Karstadt sollten wir auf uns selbst schauen. Vieles ist bei Karstadt völlig anders als bei uns. Wir sollten deshalb genau hinschauen, wo unsere Probleme liegen, nicht die von Karstadt. Um zu überleben und eine neue Richtung beschreiten zu können, müssen wir uns auf die Marke Weltbild konzentrieren. Kidoh hat keine Chance gegenüber den Mitkonkurrenten und läuft nur zu bestimmten Geschenkzeiten gut. Jokers ist eine Doppelung im Angebot, völlig überflüssig. Die Titel können bei Buecher.de genauso bestellt werden. Hallo Geschäftsführer: Nicht pennen, aufwachen und entscheiden!

    Weltbild sollte nach und nach zu einem Warenhaus umgebaut werden, das ein attraktives Programm an Artikeln wie Tchibo, Butlers etc. führt, das Buch sollte immer mehr in den Hintergrund treten und der Marke Buecher.de überlassen werden, die auch keinen Wein oder sonstigen Firlefanz mehr führt. Vor allem muss die Qualität der Produkte bei Weltbild wieder stimmen. Um das Risiko zu minimieren, sollte Weltbild zu einem Marktplatz umgestaltet werden. Der Einkauf bei Weltbild sollte minimiert werden. Der minimierte Einkauf (mehr als 5 Leute braucht es nicht) sollte sich darauf konzentrieren, einige Highlight-Produkte für Weltbild einzukaufen oder herstellen zu lassen (Nur bei uns). Es braucht davon viel weniger Artikel als jetzt, aber sie müssen im Preis-Leistungsverhältnis und in der Qualität besser werden. Weniger ist manchmal mehr. Es kommt auf die Weltbild-Bestseller-Artikel an. Das brauchen – wie in den Bestsellerlisten bei den Büchern – nur 10 bis 50 Produkte sein. Wenn die gut gehen, zieht es den Weltbild-Marktplatz nach oben.

    Bei dieser Neuausrichtung von Weltbild braucht es keinen Katalog mehr, nur noch Flyer ähnlich wie bei Tchibo als Anstoß. Und es braucht keine Weltbild-Läden mehr. Deshalb sollte man alle Läden nach und nach schließen. Das bedeutet Entlassungen – im Printbereich und im Filialbereich. Und das wird niemandem gefallen, am wenigsten der Gewerkschaft. Aber die Entwicklung wird nicht zu ändern sein. Und wenn Dröge ein Überlebenskonzept aufstellt, das in diese Richtung geht, ist dagegen nichts zu sagen, weil es anders kaum funktionieren wird. Weltbild 2.0 war nie radikal genug, um die nächsten 10 Jahre zu bestehen. Entweder man macht jetzt ernst mit Digitalisierung oder Weltbild geht den Bach runter.

    Im Interesse der verbleibenden Belegschaft ist zu hoffen, dass die neuen Geschäftsführer jetzt schnell handeln und entweder über eine Plan-Insolvenz oder im Schulterschluss mit der Gewerkschaft die Weltbild 3.0-Lösung hinbekommen. Auf jeden Fall braucht es unterhalb der jetzigen Geschäftsführung bei dann noch 150 Weltbild-Retail-Beschäftigten keine eigene Hierarchie mehr. Aber das kennt man ja schon vom Paragon-Modell her. Auch Droege wird ähnlich vorgehen müssen – allein wegen der äußeren Rahmenbedingungen.

    Habt ihr bessere Ideen, seht ihr die Entwicklung anders? Sind Kidoh und Jokers zu retten? Wenn ihr das meint, schreibt eure Meinung und kritisiert mich!

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    1. Am Ende 150 Leute bei Retail – und du bist einer davon, oder?!

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    2. buecher.de hat 40 Mitarbeiter. Warum braucht deine Weltbild 3.0-Lösung 150 Mitarbeiter ?

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    3. Guter Beitrag, so sehen das sicher viele. Problem dabei ist nur, dass dafür viele weitere Mitarbeiter entlassen werden müssen. Deshalb kann das nur die allerletzte Lösung sein.
      buecher.de hat übrigens nur 20 Mitarbeiter.

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    4. Liebe Kollegin/Kollege,
      bei einigen Punketen würde ich Dir gerne wiedersprechen. Jokers/Kidoh würden sehr wohl besser "laufen", wenn die Produktpalette stimmen würde. Hier gilt es inovativ zu sein. Jokerskunden sind bestimmen Menschen, die besondere Bücher schätzen und ausnahmslos Buchleser sind. Früher hat sich das Programm wesentlich von dem des Weltbildkataloges abgehoben. Die Vermängung im Programm war das Disaster. Hier müsste einen Schritt zurück gedacht werden.

      Kidoh braucht die neusten Trends, was die Spielzeugindrustie hergibt. Mehr Qualität, mehr Resouscennachhaltiges Spielzeug etc. Hierfür sollte es wohl genug kluge Köpfe im Marketing haben um sich was einfallen zu lassen.

      Das Multichannel ist die Strategie, die uns von anderen Versandhändlern unterscheidet. Deshalb braucht es neue Ausrichtung der Weltbild-Läden. Attraktivere Produkte, bessere Präsentation und schneller wechselnde Artikel.

      Nur Betriebswirtschaftlich zu denken bringt Geld für die Droege Group. Herr Droege ist bei Weltbild eingestiegen um zu investieren und Weltbild langfristig zu "entwickeln". Von abwickeln, hat er nicht gesprochen. Das hätte auch die Insolvenzverwaltung gekonnt. Herr Droege hält sein Wort nicht und hat entweder Herrn Geiwitz oder und alle belogen.

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    5. Auch wenn es vielen nicht schmecken wird, diese Idee, hat was.....
      Um zu Überleben, muss man sich auch was trauen. Zudem minimieren sich die Mitarbeiter zum
      Jahreswechsel sowieso noch mal drastisch, man denke an die 70 TG2 - Kollegen und diejenigen,.
      die sowieso schon gekündigt haben bzw. noch werden. Dann kommt man doch bald schon auf eine gesunde Zahl.

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    6. Teile deine Meinung nicht. Der Katalog gibt bei unseren Kunden immer noch den Impuls zum Kaufen. Das hat die Erfahrung gezeigt. Senken wir die Auflage, bricht der Umsatz weg. Die Filialen sind ein Unterscheidungsmerkmal zu reinen Online-Shops. Wenn sie für die Kunden attraktiv gemacht werden, muss man sie nicht schließen. Jokers war offenbar über viele Jahre ein Vorzeige-Projekt das besten funktionierte. Warum sollte das weg? Eher so: Konsequent, aber mit Augenmaß umbauen statt umhauen, müsste man Weltbild.

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    7. @Beitrag 09:13 Uhr
      buecher.de behauptet 40 MA zu haben. Siehe:
      http://www.buecher.de/go/service/sites/session/2oqenchnac06ubaaou0v8lpa66/content_map_id/97/
      Wie auch immer, Weltbild 2.0 wurde leider schon versenkt :-(

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  4. Hmmmm, da hier niemand eine Alternative aufzeigen kann, scheint ja das Konzept oben durchaus eine mögliche Gangart zu sein. Oder hat jemand vielleicht doch noch eine bessere Idee? Wenn nicht ...

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  5. Naja, das ist halt dann eine kleine Klitsche, die niemanden mehr interessiert, die kein Budget für Werbung mehr hat und mit 10 Prozent der Mitarbeiter auch nur 10 Prozent des Umsatzes und 10 Prozent des Gewinns macht, sofern denn einer entsteht.
    Das ist kein Konzept, um Weltbild als Milliardenkonzern aufrecht zu erhalten, was es noch vor kurzem war und wieder sein könnte, siehe die erfolgreicheren Konkurrenten.
    Außerdem testet Amazon bereits Ladengeschäfte und wer weiß, wann die Konkurrenz die ersten Kataloge verschickt...

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    1. LOL Milliardenkonzern? Glaubst du immer noch, dass die Zahlen gestimmt haben, die Halff & Co. jahrelang rausgegeben haben? WB war nie ein Milliardenkonzern und wird es jetzt auch nicht mehr werden - wach auf.

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  6. Ich glaube nicht, dass wir mit dem kleinen Mitarbeiterstamm, der Ende des Jahres um 70 Leute kleiner sein wird, noch genügend Power haben, Jokers und Kidoh zu retten. Investiertes Geld allein macht es nicht. Um dort die Geschäfte zu drehen, bräuchte es auch Menschen. Und außerdem vergisst jeder hier, dass Modernes Antiquariat im Zeitalter des E-Books ausstirbt. So fällt z. B. das Geschäftsmodell von Jokers nach und nach weg. So wie die Pferdekutschen. Also besser jetzt auf Auto umsatteln, als das Pferd noch weiter zu dopen. Und dass Amazon Ladengeschäfte in Massen aufmacht, glaube ich erst, wenn es so ist. Flyer und kleine Kataloge haben sie auch schon vor Jahren immer mal wieder getestet. Mir fehlt der Glaube an die Kraft des Vergangenen. Leute, wenn Ihr nicht langsam aufwacht und Euren Blick in die Zukunft richtet, in der ihr eine Uhr ums Handgelenk legt, über die ihr per Spracheingabe jederzeit und überall das bestellen könnt, was ihr wollt, schluckt euch die Vergangenheit. Habt ihr denn 0 Phantasie?

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  7. Zum Thema Jokers vertrete ich die Meinung, dass gerade das Moderne Antiquariat mit seiner Ausrichtung auf Kunst, Bildbänden allgemein und guter Liteartur ein zeitgemäßer Gegenpol ist. So ein preisgebunderner Krimi ist schnell bestellt oder als e-book- runtergeladen, aber wer blättert nicht gerne in sich selbstversunken in einer Buchhandlung vor Ort in schöngeistiger Literatur. Ja, solche Menschen soll es im digitalen Zeitalter noch geben...
    Jokers hat zugegebenermaßen sehr gelitten, aber doch hauptsächlich unter der Tatsache, dass den Mitarbeitern in den letzten 3 Jahren jegliche Eingenständigkeit aberkannt wurde und die Weltbild GF versucht hat, dort die repressive WBP-Mentalität einzuführen. Da dies bereits nach 5-Minuten gescheitert ist, hat man den Laden dann doch ganz bewusst vor die Wand gefahren und jeglichen Schrott hineingekarrt, der sich billig irgendwo auftreiben ließ...
    Und jetzt wird gejammert, wenn es nicht läuft... Wie peinlich...

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    1. Ausrichtung auf Kunst und Bildbände? Wenn die noch in der Menge gedruckt werden ... Gute Literatur? Gibt es die nicht genauso auch bei Weltbild? Bei Buecher.de? Bei Amazon, buch.de? Sicher gibt es noch über 60jährige schöngeistige Bildungsbürger, die gern selbstversunken in einer Buchhandlung vor Ort Bildbände blättern: Das Thema erledigt sich aber biologisch. Ich sehe selten jüngere Leute in der beschriebenen Haltung in der Buchhandlung. Die wischen lieber auf dem Smartphone oder benutzen dort ihre Apps.

      Dass die Weltbild-GF durch die Einführung der repressiven WBP-Mentalität Jokers an die Wand gefahren hat, ist billig, denn die kann sich gegen den Vorwurf nicht mehr wehren. Aber da hätte ja die Jokers Führung ja schon seit Januar 2014 die Chance gehabt, das Blatt zu wenden. Ich kenne die Zahlen nicht, aber sicher sehen die super aus bei der Cashcow in spe.

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  8. Haben wir das Zeitalter des ebooks ?
    Wird das überhaupt je kommen ?
    Sind nach dieser Logik auch CDs, DVDs und Blu-Rays vom Aussterben bedroht ?
    Oder gibt es einfach welche, die lieber in einen Bildschirm hineinsehen und andere, die lieber ein Buch lesen, welches sie auch verleihen oder verkaufen können und wofür es nicht in ein paar Jahren schon womöglich kein kompatibles Lesegerät mehr gibt oder die Cloud pleite ist, in der es gespeichert ist...
    Macht ein Kinderlesebuch oder ein Kochbuch Sinn als ebook ?
    Das ist der Unterschied zwischen 2 und dreidimensional !
    Vielleicht sollten wir grad unsere Phantasie da einsetzen und Bücher produzieren, die als ebook keinen Sinn machen, denn ebooks kann jede Klitsche mit einem Server verkaufen, da brauchts uns tatsächlich nicht dafür.
    Und das Zukunftsbeispiel ist ein rechter Schmarrn, das zeugt auch nicht grad von Phantasie.
    Wenn ich was bestelle, will ich mich vorher darüber informieren und das wird meine Uhr noch lange nicht leisten.
    Vor 40 Jahren dachte man auch, man wäre 2001 mit riesigen Raumschiffen unterwegs, dabei sind wir jetzt noch nicht viel weiter als damals bei der Mondlandung und fahren immer noch mit Verbrennungsmotoren in der Gegend herum, wie seit über 100 Jahren.
    Totgesagte leben länger !

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    1. Aber klar leben Totgesagte länger: Das Pferd gibt es heute noch und manche Leute reiten auch noch, um von A bis B zu kommen.

      Was die Verbrennungsmotoren angeht, scheinst du den E-Motor nicht zu kennen und nicht zu wissen, dass die Verbrennungsmotoren durch E-Motoren oder Hybridmotoren ersetzt werden sollen. Möglich ist vielleicht bald das Beamen oder sonst etwas. Um dem rückwärtsgewandten Einwurf vorzugreifen: Ja, es wird auch in 100 Jahren noch Verbrennungsmotoren geben, so wie es heute noch Oldtimer gibt, die ab und an eine Oldtimerrallye fahren.

      Und natürlich wird es auch in 100 Jahren noch Bücher geben - manche werden auch noch gedruckt. Aber das reicht sicher nicht mehr, um ein Unternehmen wie Weltbild mit Tausenden Menschen zu ernähren. Und die vielen Buchhandlungen von heute.

      Es geht nicht um das Totreden von Einrichtungen oder des Buches, sondern um den Perspektivenwechsel. Die meisten Unternehmen, die gewachsen sind, setzten sich an die Spitze einer Entwicklung und versuchten nicht krampfhaft an dem festzuhalten, was man schon immer so gemacht hat.

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    2. Schön, dass jetzt endlich mal über die Zukunft diskutiert wird. Es gibt anscheinend zwar kein Konzept, wie es mit Weltbild weiter geht, aber vielleicht wächst der Weg beim Gehen. Oder es hat jemand bessere Ideen als nur bessere Bücher zu drucken oder sich auf den Vertrieb von Kunst- und Bildbänden einzuschränken.

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  9. Das neueste Gerücht, mehr oder weniger vom Vorgesetzten bestätigt: am Fr. wird bei Dröge wegen Stellenabbau verhandelt - es geht angeblich um 300 Stellen!

    Langsam ist schluss! Wieso kann sich hier niemand hinstellen und uns die Wahrheit erzählen? Sollen wir wieder schön über Weihnachten arbeiten und am Jahrestag der Insolvenz wirds dann verkündet?

    Lieber BR, gibts evtl. ein Statement von eurer Seite, wenn die GF uns schon verarscht?

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  10. https://www.verdi.de/verditv?mivstoredata=2947006389YToyOntzOjc6ImNtZF92aWQiO2k6MTU2MDg4O3M6MTE6ImNtZF9leGVjdXRlIjtpOjE7fQ%2C%2C

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  11. Was heißt hier über die Zukunft von Weltbild diskutiert? Soweit ich sehen kann, hat niemand hier ein überzeugendes Konzept für das Weltbild der Zukunft. Weder kommt was Gscheids von dne hohdekorierten und bezahlten Oberen noch von der Basis - nur gelaber und gestänkere, gegenseitige beschimpfungen und dass bitte nur ja niemand was ändert, oder habe ich was falsch verstanden

    ist doch wahr ...

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