Mittwoch, 30. Oktober 2013

Stellenabbau bei Weltbild – Ein Kunde schreibt

Zum Thema Outsourcing des Kundendienstes hat uns das E-Mail einer Kundin erreicht, das wir hier gerne
 veröffentlichen.
Wenn Sie auch eine Meinung zu dem Thema haben, können Sie gern die Kommentar-Funktion unter diesem Beitrag nutzen.



Das E-Mail:

Meine Enkelin hat mir geholfen, diese E-Mail zu verfassen. Sie hat auch das Blog gefunden und meinte, ich soll das hier euch schreiben.

Ich hatte bei Weltbild angerufen, um eine Bestellung aufzugeben und wollte noch ein paar Sachen zur Lage von Weltbild wissen. Man liest und hört soviel. Ich mache mir gerne ein eigenes Bild. Aber außer ein paar Standard-Antworten habe ich nichts bekommen. Ich versuche mal das Gespräch hier wiederzugeben:

Telefonistin: Guten Tag, Verlagsgruppe Weltbild, Sie sprechen mit Frau xy (Name habe ich nicht verstanden), was kann ich für Sie tun?
Ich: Ich möchte eine Bestellung aufgeben, aber ich möchte gerne noch was wissen, weil man liest so viel über Weltbild
Telefonistin (leicht seufzend): Was möchten Sie denn wissen?
Ich: Ist Weltbild Pleite?
Telefonistin: Nein, Weltbild befindet sich in einer Umbauphase. Wir sind nicht Pleite. Sie können ohne Bedenken bei uns weiterhin einkaufen.
Ich: Auch in den Filialen?
Telefonistin: Es wird weiterhin ein Filialnetz geben.
Ich: Warum werden dann Stellen in Kundendienst abgebaut, wenn alles ok ist? An wen wende ich mich dann? Ich habe kein Internet und die Filiale hier im Ort gibt es nicht mehr.
Telefonistin (kurze Pause und dann vorlesend): Der Umbau zu einem Online- und Digitalunternehmen erfordert harte und schmerzhafte Maßnahmen und lässt uns keine andere Wahl. Wir haben keine andere Möglichkeit, als diese Arbeiten extern zu vergeben.
(Dies habe ich mir zweimal vorlesen lassen, weil ich es mir notiert habe.)
Ich: Wo bin ich denn jetzt gelandet? Ich hoffe doch in Augsburg?
Telefonistin: Sie sind bei einem Dienstleister. Ich kann Ihnen auch helfen.
Ich: Das merkt man, Sie haben gerade eben was zweimal vorgelesen und Sie sind nicht von den Entlassungen betroffen.
Telefonistin: Möchten Sie jetzt bestellen?

Ich bin schon lange Kunde bei Weltbild und hatte schon mal kleinere Probleme. Und jedes Mal hat man mir gesagt, dass ich ein Rückruf bekomme. Die Rückrufe erfolgten auch. Jetzt denke ich, dass die sogenannten Dienstleister meine Probleme an Augsburg weitergeleitet haben. Wenigsten wurden diese dann zu meiner Zufriedenheit  gelöst. Aber warum geht das nicht gleich? Ich erwarte, wenn eine Firma in Augsburg sitzt, auch Mitarbeiter dort, die mir helfen, mich beraten und Bestellungen aufnehmen. Oder bin ich, wie meine Enkelin sagt, nicht mehr auf dem Laufenden?

Ich habe immer bei Weltbild bestellt, weil ich mir dachte, in diesem katholischen Unternehmen würden noch gewisse Grundsätze gelten. Aber anscheinend ist das Geld wichtiger als der menschliche Umgang, egal ob mit dem Kunden oder mit dem Mitarbeiter.

Übrigens habe ich bestellt. Aber ich werde beobachten, wie das mit Weltbild weitergeht.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Zur aktuellen Situation


Zeit für klare Antworten




Was denken die Mitarbeiter? Wie fühlen sich die Weltbild-Beschäftigten in dieser Krisensituation?
Was erwarten Sie von Geschäftsführung, Betriebsrat oder Gewerkschaft?
Wie viel Vertrauen haben Sie in das Krisenmanagement des Unternehmens?

Liebe Kolleginnen und Kollegen, in wenigen Minuten könnt ihr völlig anonym die Umfrage ausfüllen und uns ein wichtiges Meinungsbild geben.

Es sind nur wenige, kurze Fragen und sie lassen sich schnell beantworten.

Am Ende einfach auf "Senden" drücken.








Sonntag, 27. Oktober 2013

Stellenabbau bei Weltbild - eine Mitarbeitermeinung


Zu diesem Thema hat uns ein Leserbrief eines/r WeltbildmitarbeiterIn erreicht, den wir gerne
veröffentlichen.

Gerne veröffentlichen wir auch weitere Meinungen unserer KollegInnen zu diesem Thema.

Der Brief:

Momentan überschlagen sich die Ereignisse.
Es sieht so aus, als ob die Kirche letztmalig in Weltbild investieren will, wobei der Begriff 
Liquiditätshilfe für mich nach Darlehen und nicht nach Investition klingt.
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Weitere-Bistuemer-kuendigen-Hilfe-an-
id27491652.html
Was ist eigentlich mit dem Droemer Knaur Verkauf ?
Da hört man gar nichts mehr darüber.

In der FAZ war von 70 Millionen Lücke die Rede, das klingt jetzt gar nicht mehr so 
unwahrscheinlich.
Das könnte von der Größenordnung ungefähr dem entsprechen, was wir in den letzten Jahren in 
SAP, Logistik und Neueinstellungen investiert haben.
Das heißt, wenn wir uns stattdessen lieber um unser Geschäft gekümmert hätten, dann wären wir 
möglicherweise jetzt gar nicht in dieser Situation.
Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber die Geschäftsführung bewacht ja ihre Zahlen, 
als ob es Staatsgeheimnisse wären und als ob sich irgendwer außerhalb Weltbilds dafür 
interessieren würde.

Leider sind schon einzelne Kündigungen ausgesprochen worden und es ist eine große 
Kündigungswelle im CCC mit ca. 140 KollegInnen angekündigt worden.
Der zeitliche Zusammenhang und die unnatürliche Eile, die dabei vorgelegt wurde, läßt den 
Verdacht entstehen, dass es zwischen der kirchlichen Finanz-Zusage und den Entlassungen 
irgendeine wie auch immer geartete Verbindung gibt.

Es kann sich von uns keiner mehr sicher fühlen und meinen, ihn träfe es schon nicht.
Ein schwacher Trost für die, die gehen sollen: Ihr bekommt wenigstens noch eine Abfindung.
Wenn Weltbild früher oder später pleite gehen sollte, und ich finde die Situation momentan schon 
sehr befremdlich, dann gibt es gar nichts mehr für die, die dann noch da sind.
Schade eigentlich, grad für diejenigen, die schon 20 Jahre und mehr für Weltbild buckeln.

Und wer ist schuld daran ?

Hier klicken zum weiterlesen…

Samstag, 26. Oktober 2013

WELTBILD-Beschäftigte demonstrieren gegen Job-Vernichtung


Heute nachmittag demonstrierten rund 200 WELTBILD-MitarbeiterInnen in Augsburg gegen das Outsourcing des Customer-Care-Centers (CCC) von WELTBILD. Die Geschäftsführer Carel Halff und Dr. Martin Beer wollen den gesamten Kundendienst an Fremdfirmen übertragen, um Kosten zu sparen – ohne Rücksicht auf Beschäftigte oder KundInnen. Belegschaft, Betriebsrat und die Gewerkschaft ver.di stemmen sich mit aller Kraft gegen diese Pläne und zeigen hier: "Wir sind bereit, um unsere Arbeitsplätze zu kämpfen!"

Start an der City-Galerie am Willy-Brandt-Platz.

Weiter ging's über die Maximilianstraße.

Am Königsplatz bog der Demonstrationszug in die Fußgängerzone ein.

Am sonnigen Shopping-Samstag war den DemonstrantInnen die Aufmerksamkeit 1000er WELTBILD-KundInnen gewiss.

Ein kurzer Solidaritäts-Stopp vor der ESPRIT-Filiale. Dort wird der frisch gewählte Betriebsrat von der Filialleitung unter Druck gesetzt.

Am Augsburger Dom verhüllten die Beschäftigten ihre Gesichter mit Masken. WELTBILD verliert sein Gesicht, wenn der Kundendienst ausgelagert wird. Der Bischof ließ sich indes nicht blicken.


Freitag, 25. Oktober 2013

Trauermarsch von der City-Galerie zum Dom: WELTBILD verliert sein Gesicht



"WELTBILD verliert sein Gesicht" – Unter diesem Motto demonstrieren die Beschäftigten der Verlagsgruppe WELTBILD am 

Samstag, 26.10.2013
um 14:30 Uhr
ab Willy-Brandt-Platz 
(City-Galerie)


Die Geschäftsführer Carel Halff und Dr. Martin Beer wollen den WELTBILD-Kundendienst (CCC) komplett outsourcen. Damit werden rund 140 tariflich bezahlte Arbeitsplätze in Augsburg vernichtet. Zukünftig sollen sich Dienstleister u. a. in Leipzig um die WELTBILD-KundInnen kümmern.

Betriebsrat und Belegschaft haben in den letzten Wochen mehrfach das Gespräch mit der Geschäftsführung gesucht, um alternative Konzepte zu prüfen. Die Beschäftigten wollen das CCC optimieren, um die KundInnen ideal zu bedienen und gleichzeitig Kosten zu sparen. Allein: Carel Halff und Dr. Martin Beer hören nicht zu.

Stattdessen hat die Geschäftsführung jetzt das Arbeitsgericht angerufen, um den Betriebsrat in Verhandlungen über Abfindungen zu zwingen. Aus Sicht des BR und der Gewerkschaft sind Kündigungen das allerletzte Mittel. Bevor wir nicht darüber geredet haben, wie Entlassungen vermieden werden können, wollen wir nicht über Abfindungen feilschen. Wir verkaufen unsere KollegInnen nicht!

Außerdem glauben wir, dass WELTBILD ohne einen qualifizierten Kundendienst noch tiefer in die Krise rutscht. Jetzt sind kreative und nachhaltige Maßnahmen gefragt, die eine echte Antwort auf die veränderten Marktbedingungen darstellen. Mit kurzsichtigen Kostensenkungsprogrammen gefährdet die Geschäftsführung weitere Arbeitsplätze in Augsburg.

Dagegen demonstrieren wir am morgigen Samstag mit einem Trauermarsch. Nach einer kurzen Kundgebung vor der Citygalerie am Willy-Brandt-Platz um 14:30 Uhr ziehen wir durch die Fußgängerzone zum Dom.

Um schwarze Kleidung wird gebeten.


Hier noch der Hinweis auf einen lesenswerten Artikel in der StadtZeitung Augsburg.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Carel Halff zieht Betriebsrat vor den Kadi

Weltbild Geschäftsführung lässt Verhandlungen platzen ohne wirklich zu verhandeln

Nach dem zweiten Gespräch zwischen der Weltbild Geschäftsführung und dem Betriebsrat kündigt sich eine stürmische Auseinandersetzung an. Ohne inhaltlich mit den Vertretern des Betriebsrats und der Gewerkschaft über Alternativen zum Outsourcing des Kundendienstes (CCC) verhandelt zu haben, lässt die Geschäftsleitung die Verhandlungen platzen. Nun versuchen Carel Halff und Dr. Martin Beer über den juristischen Weg ein schnelles Outsourcing ohne Rücksicht auf die Folgen für die Beschäftigten durchzusetzen.

Zeitdruck der Kapitalgeber führt zu Aktionismus

„Wir haben verstanden, dass falsche Entscheidungen in der Vergangenheit und veränderte Marktbedingungen die Eigentümer nervös machen“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz. „Wir unterstützen Maßnahmen, die eine sinnvolle Reaktion auf die veränderten Bedingungen darstellen. Das überstürzte Outsourcing einer zentralen Abteilung ist aber sicher nicht die richtige Antwort. Hier geht es allein um Kostensenkungen bzw. Profitsicherung. Dafür die Arbeitsplätze im CCC zu opfern, ist zynisch“, so Fitz weiter.

Es ist für die Arbeitnehmervertreter nicht hinnehmbar, dass ohne Prüfung von Alternativen die Arbeitgeberseite nur über das Wie und nicht über das Ob der Maßnahme verhandeln will.

Wir verkaufen unsere KollegInnen nicht!

"Dass die Geschäftsführung jetzt juristisch gegen den Betriebsrat vorgeht, ist ein Novum in der über 20-jährigen Geschichte betrieblicher Mitbestimmung bei WELTBILD. Carel Halff und Dr. Martin Beer versuchen dabei den Eindruck zu erwecken, das sei im Sinne der Beschäftigten. Das ist ein Skandal!", sagt Timm Boßmann, der ver.di Betriebsgruppensprecher bei Weltbild. Boßmann weiter: „Es entsteht der Eindruck, dass die Geschäftsführung diesen Plan von Beginn an hatte. Erst so tun, als ob der Betriebsrat beteiligt wurde, und dann auf Wiedersehen. Nicht mit uns. Wir verkaufen unsere KollegInnen nicht.“

Die Gewerkschaft ver.di sieht die Beschäftigten der Verlagsgruppe Weltbild in einem großen Konflikt angekommen. „Eine Sauerei, dass die Geschäftsleitung den betroffenen KollegInnen jegliche Zukunft im Unternehmen verweigert und es dann auf den zeitlichen Druck der Kapitalseite schiebt. Dann den Betriebsrat noch als Blockierer der Umstrukturierung darzustellen, ist an nichts mehr zu überbieten,“ kritisiert Thomas Gürlebeck von ver.di Augsburg scharf. „Dass das Bistum Augsburg nun Gelder zu Verfügung stellt, ist ja schön und Recht aber doch bitte nicht für Abfindungen und Personalabbau sondern für die Zukunft der Beschäftigten im Unternehmen und für das Unternehmen“, sagt der Gewerkschafter zu den aktuellen Meldungen kritisch.

ver.di kündigt Protest für den 26.10.13 an

Die Beschäftigten sowie die Arbeitnehmervertreter werden diese Kahlschlagorgie nicht ohne weiteres hinnehmen. Die Gewerkschaft ver.di plant daher für den 26.10.2013 eine Kundgebung in Augsburg auf dem Willi-Brandt-Platz mit anschließenden Demozug zum Dom. Beginn der Kundgebung ist 14:30 Uhr. Die Abschlusskundgebung am Dom ist für ca. 16 Uhr geplant. „Wir müssen der geplanten Kahlschlagorgie mit allen Mitteln entgegentreten, und das werden wir tun“, gibt sich Gürlebeck kämpferisch und entschlossen.



Schallende Ohrfeige für die KollegInnen im CCC

PRESSE-ERKLÄRUNG des WELTBILD-Betriebsrats

Die offizielle Pressemitteilung der Geschäftsleitung zur Schließung des Customer Care Centers war eine schallende Ohrfeige ins Gesicht der Mitarbeiter, die kurz zuvor über ihre bevorstehende Kündigung informiert wurden.

Geschäftsführung vermittelt der Öffentlichkeit bewusst ein falsches Bild

Die Tätigkeitsbeschreibung des Kundenservice, die mit "Bestellerfassung, Telefondienst und Lieferanfragen" umrissen wird, ist schlicht unwahr und soll in der Öffentlichkeit vermitteln, dass eine teure, firmeneigene Abteilung mit derart schlichtem Betätigungsfeld wirtschaftlich nicht tragbar ist.

Faktisch ist das CCC das Herzstück der Kommunikation mit unseren Kunden, wenn diese Fragen jeglicher Art haben oder bei der Abwicklung des Versandgeschäfts Probleme aufgetreten sind.

Telefoniert wird – selbst im eigenen Callcenter – nur noch wenig. Die Mehrheit der Mitarbeiter unterstützt den schriftlichen Kundenservice. Dieser bearbeitet Briefe oder E-Mails direkt von unseren Kunden oder Weiterleitungen unserer externen Dienstleister, die dort nicht erledigt werden können, sei es wegen des immensen Zeitdrucks oder des schlechteren Schulungsstandes der Mitarbeiter. Es werden auch Teile der Buchhaltung bzw. Weiterleitungen aus diesem Sektor nach Möglichkeit erledigt, um unsere Debitoren zu entlasten.

Hochspezialisierte KollegInnen werden vom Arbeitgeber abqualifiziert

Daneben umfasst das CCC auch mehrere spezialisierte Fachabteilungen, wie zum Beispiel: Produktberatung, Sammler-Editionen, Nachforschung, eBooks und Eskalation.

Es ist nicht strittig, dass Weltbild externe Dienstleister braucht, nur werden die allein, mit unterbezahlten Mitarbeitern ohne Bezug zum Unternehmen niemals in der Lage sein den kompletten Service zur Zufriedenheit unserer Kunden zu gewährleisten.

Dafür sind Spezialisten mit fundierten Kenntnissen der internen Vorgänge und Fehlerquellen nötig.

Es mag sein, dass die Geschäftsleitung glaubt auf einen gewissen Prozentsatz verärgerter Kunden verzichten zu können, um kurzfristig die interne Kostenstruktur zu frisieren. Aber auf Dauer wird sich Weltbild, ohne einen überdurchschnittlichen Kundenservice nicht erfolgreich am Markt repositionieren können.

Dafür bedarf es eines firmeneigenen Kundendienstes, der durchaus noch optimiert werden kann, es aber nicht verdient hat, auf eine derartige Weise diskreditiert zu werden, um ein fragwürdiges Outsourcing zu legitimieren.

Montag, 21. Oktober 2013

WELTBILD Geschäftsführer Carel Halff will 140 Leute kündigen – aber der Betriebsrat stellt sich quer


Die WELTBILD-Geschäftsführung hat heute mitgeteilt, dass Herr Halff und Herr Dr. Beer beschlossen haben, unser CCC zu schließen und den WELTBILD-Kundendienst in die Hände von Dienstleistern zu übergeben. Rund 140 MitarbeiterInnen sollen deshalb gekündigt werden.

Der Betriebsrat hat heute morgen ein entsprechendes Papier der Geschäftsführung erhalten und ist zu Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufgefordert worden. Das Gesetz sieht vor, dass im Rahmen des Interessensausgleichs nicht allein über „sozialverträgliche“ Kündigungs-Modalitäten verhandelt wird, sondern dass BR und GF gemeinsam nach alternativen Lösungen suchen und beraten, wie Kündigungen im Zuge einer Betriebsänderung (z. B. Outsourcing) vermieden werden können.

Beschäftigte wurden über Monate im Dunkeln gelassen

Der Gesetzgeber will gerade nicht, dass die Beschäftigten und Ihre Interessenvertretung vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Kündigungen dürfen immer nur das allerletzte Mittel sein. Zuvor muss ernsthaft beraten werden, ob es keine anderen Möglichkeiten gibt. Dazu wäre in den vergangenen Monaten viel Zeit gewesen, wenn die Geschäftsführung zugegeben hätte, dass es Pläne zum Outsourcing des Bereichs CCC gibt. Betriebsrat und Wirtschaftsausschuss haben mehrfach nachgefragt, was aus dem CCC werden soll: Herr Dr. Beer und unser Personalchef Herr Seher haben Outsourcing-Pläne stets weit von sich gewiesen.

Betriebsrat will ernsthaft verhandeln

Nun will Herr Halff das CCC offenbar im Hauruck-Verfahren erledigen. Der Betriebsrat will jedoch ernsthaft im Sinne des Gesetzgebers verhandeln und wird das mit entsprechender betriebswirtschaftlicher und juristischer Unterstützung in den nächsten Wochen auch tun. Wie es konkret weitergeht, darüber informiert der BR die KollegInnen im CCC am Mittwoch in einer Teilbetriebsversammlung in der Aindlinger Straße.

An Alibi-Veranstaltungen der Geschäftsführung wird der Betriebsrat dagegen nicht teilnehmen. Dazu zählen im Besonderen auch die heute nachmittag kurzfristig einberufenen MitarbeiterInnen-Versammlungen. 

Der Betriebsrat trägt den rücksichtslosen, kurzsichtigen und das Unternehmen in seiner Substanz gefährdenden Plan von Herrn Halff und Herrn Dr. Beer nicht mit. Aus Sicht des BR ist das eine unternehmerische Kurzschlussreaktion, die nur eines zum Ziel hat: Die Geschäftsführer wollen Eigentümer und Banken durch entschlossenes Krisenmanagement beeindrucken. Dieser Aktionismus ist schon in etlichen anderen Firmen schief gegangen. Es gibt viele Beispiele, in denen der Kundendienst zunächst außer Haus gegeben und wenige Jahre später mühsam wieder intern aufgebaut wurde.

Solange diese Tatsachen und die vielen konstruktiven Verbesserungsvorschläge der KollegInnen nicht gemeinsam beraten und ernsthaft gewürdigt wurden, wird der Betriebsrat keine gemeinsamen Veranstaltungen mit der Geschäftsführung absolvieren.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Na, geht doch: Erster Bezirks-BR bei WELTBILDplus/Jokers


Erstmals hat sich jetzt der komplette Bezirk Rhein-Ruhr von WELTBILDplus einen eigenen Betriebsrat gewählt. An dieser Wahl ist besonders erfreulich und bemerkenswert, dass dort endlich auch die Vierer-Filialen unmittelbar von einem Betriebsrat vertreten werden.

Die Rechtlosigkeit der Kolleginnen und Kollegen in den Vierer-Filialen war und ist der GBR-Vorsitzenden Nicole Molthan immer ein Stachel im Fleisch gewesen – und Antrieb für die stetige Aufforderung zu Betriebsratswahlen.
Wie die Wahl im Bezirk Rhein-Ruhr funktioniert hat? Ganz einfach: Die Kolleginnen und Kollegen haben zusammengehalten und sich gemeinsam gegen den Druck des Arbeitgebers gewehrt.

Geschäftsführung versuchte Druck auszuüben

Der Arbeitgeber wollte anfänglich den Wahlvorstand nicht anerkennen und hat die KollegInnen in mehr als deutlichen Worten aufgefordert, ihr Amt niederzulegen. Der Wahlvorstand ist aber weder zurückgeschreckt noch zurückgetreten und hätte die Gültigkeit seines Amtes als Wahlvorstand und die geplante Betriebsratswahl für den Bezirk notfalls gerichtlich klären lassen.
Soweit ist es dann jedoch nicht gekommen. Der Arbeitgeber hat eingelenkt und den Wahlvorstand akzeptiert. Dieser konnte dann endlich seinen Job machen. Und den hat er verdammt gut gemacht!

Da es sich um eine Bezirkswahl handelte, hatte der Wahlvorstand viel zu tun. Allein die Stimmenauszählung war natürlich aufwendiger als es bei einer Betriebsratswahl für nur eine Filiale der Fall ist. Aber die Wahl hat jetzt stattgefunden und es gibt nunmehr den ersten Betriebsrat auf Bezirksebene.

Beschäftigte haben sich durchgesetzt

Großen Respekt! Für eure Zähigkeit, euer Durchhaltevermögen und euren Mut. Wir hoffen, dass euer Beispiel Schule macht und eine Signalwirkung für die noch unschlüssigen Kolleginnen und Kollegen hat.

Der Gesamtbetriebsrat heißt euch recht herzlich willkommen und freut sich auf eine produktive Zusammenarbeit. Herzlichen Glückwunsch nochmals und gutes Gelingen bei euren ersten Schritten als Betriebsrat.

Gratulation und Tusch :-)

Montag, 14. Oktober 2013

Erstes Gespräch mit Geschäftsführung: Was wird aus dem WELTBILD-Kundendienst?


Betriebsrat will Bestand durch Optimierung sichern,
Geschäftsführung setzt einseitig auf Kostenreduzierung


In Augsburg trafen heute die VertreterInnen des Betriebsrats und der Geschäftsführung zu einem ersten Gespräch über die Zukunft des WELTBILD-Kundendienstes aufeinander. Obwohl der Arbeitgeber noch kein konkretes Konzept vorlegen wollte, wurde der Konflikt beim offenen Austausch der Standpunkte schnell deutlich.

BR pocht auf konstruktive Lösung

Der Geschäftsführung geht es – offenbar auch unter dem Druck der kirchlichen Eigentümer – um schnellstmögliche Kostensenkung. Der Betriebsrat hingegen bestreitet nicht, dass im Bereich CCC Handlungsbedarf besteht, aber er will konstruktiv verhandeln: "Wir wollen Gespräche über die Optimierung des Kundendienstes, damit dieser den bestmöglichen Beitrag zum Geschäftserfolg von WELTBILD leisten kann." So erklärte BR-Vorsitzender Peter Fitz das vorrangige Ziel der Beschäftigtenvertretung. Er machte deutlich: "Ein reines Kostensenkungsprogramm kommt für den Betriebsrat nicht in Frage."

Kirche misst mit zweierlei Maß

Den teils emotionalen Gesprächsverlauf kommentierte Gewerkschaftssekretär Thomas Gürlebeck von ver.di so: "Bei uns ist der Eindruck entstanden, dass dieselben Gesellschafter, die über Jahre dabei zugesehen haben, wie Millionen für bischöfliche Protzbauten verschleudert wurden, hier MitarbeiterInnen und ihre Familien für kurzfristige und ziellose Kostensenkungen opfern."

Ohne CCC kein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft

Ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann fasste für die Beschäftigten zusammen: "Für den nachhaltigen Unternehmenserfolg ist ein qualifizierter und motivierter Kundendienst Grundvoraussetzung. Ohne die engagierten Kolleginnen und Kollegen im CCC wird es kein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft geben!"



Sonntag, 13. Oktober 2013

Die Presse berichtet über unseren Protest



In der letzten Woche haben Weltbild-Beschäftigte mit Nachdruck gegen einen Stellenabbau bei Weltbild protestiert. Einmal mit einem offenen Brief an die Geschäftsführung – der von vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kundenservices (CCC) direkt an Carel Halff übergeben wurde.
Zweitens mit einer Flugblatt-Aktion von verdi-Vertrauensleuten und Betriebsräten vor den Toren der Frankfurter Buchmesse.


Das mutige Eintreten aller Beteiligten für den Erhalt Ihrer Arbeitsplätze wird auch in der Presse aufgegriffen und in die Öffentlichkeit getragen.

Hier einige Links zu den Beiträgen:

Kündigungen befürchtet   

So kämpfen die Weltbild-Mitarbeiter   

Börsenblatt-Bericht

Bayrischer Rundfunk


Auch die Kolleginnen und Kollegen bei Hugendubel schreiben in ihrem Blog über das Thema:

hugendubelverdi.blogspot


Aktuell: Auch noch sehr aufschlussreich ist ein Bericht der Süddeutschen Zeitung:

Druck von allen Seiten



Donnerstag, 10. Oktober 2013

WELTBILD-Beschäftigte demonstrieren vor Frankfurter Buchmesse



Mit diesem Transparent und mehreren tausend Flugblättern sind ver.di-Vertrauensleute und BetriebsrätInnen
nach Frankfurt gereist, um auf die Situation von WELTBILD aufmerksam zu machen. Von  links nachs rechts:
Sara de Santi, Tim Miller, Helene Vollrath, Dolores Sailer, Timm Boßmann, Manuela Natterer.



"Bischöfe tragen gesellschaftspolitische
Verantwortung für das Kulturgut Buch."


Eine Abordnung der WELTBILD-Belegschaft demonstrierte heute Nachmittag vor der Frankfurter Buchmesse. Die Verlagsangestellten waren extra aus Augsburg angereist, um beim Branchenereignis des Jahres auf die besondere Verantwortung der katholischen Bischöfe für das Kulturgut Buch aufmerksam zu machen.

"Für den herstellenden Buchhandel wäre der Zusammenbruch 
von WELTBILD eine Katastrophe." (börsenblatt)

Der Chefredakteur des Börsenblatts des deutschen Buchhandels hatte kürzlich auf die enge Verquickung innerhalb der Branche aufmerksam gemacht: "Viele Verlagsmanager machen sich bereits ernste Sorgen darum, dass die Buchhandelsfläche unter eine notwendige Mindestgröße fällt." Wenn WELTBILD stürzt, könnten etliche Verlage ins Taumeln geraten. Chefredakteur Torsten Casimir weiter: "Wäre WELTBILD eine Bank, wäre die Firma zweifellos 'systemrelevant' und gehörte gerettet."

Die deutschen Verlage brauchen WELTBILD,
WELTBILD braucht die katholische Kirche.


Hier klicken, um unser Flugblatt als PDF herunterzuladen.

In der Augsburger WELTBILD-Zentrale bangen 2.300 Verlags-KollegInnen um ihre Arbeitsplätze. In den Filialen von WELTBILDplus, Jokers und Hugendubel sind weitere 4.500 BuchhändlerInnen durch Schließungen bedroht. Sie alle hoffen jetzt auf Unterstützung durch die Eigentümer: WELTBILD gehört zu 100% der katholischen Kirche.

Derzeit befindet sich das Verlagsunternehmen in einer Krise. Der Umbau vom klassischen Versandhandel zum digitalen Unternehmen droht auf der Zielgeraden zu scheitern. "Bis alle Hebel greifen, brauchen wir ein bisschen Zeit und Geld zur Überbrückung", wünscht sich deshalb Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz.

Immerhin hätten die Bischöfe über Jahrzehnte gut an WELTBILD verdient, erinnerte ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann in Frankfurt. "Jetzt hat die Kirche nicht nur eine moralische Verpflichtung sondern trägt auch gesellschaftspolitisch Verantwortung: Wie es im deutschen Buchhandel weiter geht, hängt nicht zuletzt an dem klaren Bekenntnis der Bischöfe zum Kulturgut Buch."

Dienstag, 8. Oktober 2013

CCC-Beschäftigte appellieren an Carel Halff: "Unser Wissen lässt sich nicht outsourcen!"


Ungewohnter Aufruhr in den Fluren der Geschäftsleitung von WELTBILD. Am Dienstag Mittag versammelten sich rund 60 MitarbeiterInnen, um dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Carel Halff, einen Brief zu übergeben, in dem sie selbst Stellung nehmen zur Situation im Bereich Kundendienst.

Die Geschäftsführung hat kürzlich angekündigt, dass im Customer Care Center (CCC) umfangreiche Personal-Maßnahmen bevorstehen. Was genau geplant ist, war bisher nicht zu erfahren. In diesem Zusammenhang wurde den MitarbeiterInnen vorgehalten, dass sie dreimal soviel kosten würden wie der teuerste externe Dienstleister. Deshalb fürchten viele das komplette Outsourcing des Bereichs Kundenservice und damit den Verlust ihrer Arbeitsplätze.

Die Beschäftigten des CCC präsentieren ihren Brief mit 70 Unterschriften vor der Übergabe an 
Geschäftsführer Carel Halff der Lokalpresse. Die Augsburger Allgemeine und die Stadtzeitung 
hatten RedakteurInnen und Fotografen zu der Aktion entsandt. 
Vor diesem Hintergrund haben die MitarbeiterInnen des Kundendienstes eine Stellungnahme verfasst, die wir weiter unten dokumentieren. Die Beschäftigten wollen nicht warten, bis die Geschäftsführung das Ergebnis ihrer Überlegungen präsentiert, sondern aktiv in den Prozess eingreifen. In ihrem Brief nennen sie zahlreiche Argumente für einen internen Kundenservice und machen Vorschläge zur Optimierung des Bereichs.

Fast alle haben unterschrieben

70 Betroffene haben diesen Brief unterschrieben. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagte ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann. "Die kluge Argumentation in ihrem Brief beweist, dass die MitarbeiterInnen am besten wissen, wo es bei WELTBILD 'hakt'." Die Geschäftsführung sei gut beraten, die Anregungen der KollegInnen ernst zu nehmen, wenn WELTBILD wieder auf Kurs gebracht werden soll.

Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz erklärte: "Das ist erst der Anfang von etwas. Niemand soll glauben, über das Schicksal des Kundendienstes sei bereits entschieden." Erste Gespräche zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung zum Thema CCC finden kommenden Montag statt. Noch ist völlig offen, wohin die Reise geht. Der richtige Zeitpunkt für die Betroffenen, um ihre Stimme zu erheben und ihren Anliegen Gehör zu verschaffen.

"Wir sind Menschen, keine Nummern!"

"Die Geschäftsführung soll hautnah erleben, dass sie nicht über Kostenstellen entscheidet, sondern über Menschen und ihre Familien", erklärte Boßmann die ungewöhnliche Aktion in den Räumen der Geschäftsführung. "Wir sind keine Nummern, sondern lebendige Menschen!"

Im Flur der Geschäftsleitung wurde es eng, als über 60 Beschäftigte des CCC ihre Stellungnahme 
persönlich an den Vorsitzenden der Geschäftsführung übergaben und einige offene Worte sprachen.
Geschäftsführer Carel Halff war offenbar überrascht von der Konfrontation und versicherte, er werde das Schreiben sehr aufmerksam lesen und die Argumente der Beschäftigten bei seinen Entscheidungen berücksichtigen. Zahlreiche MitarbeiterInnen nutzten die Gelegenheit, der Geschäftsführung ihren Einsatzwillen und ihre Verbundenheit mit dem Unternehmen zu erklären: "Wir arbeiten arbeiten nicht nur für WELTBILD – wir sind Teil dieser Firma." Er werde sich das zu Herzen nehmen, versprach Carel Halff, den das Bekenntnis der KollegInnen sichtlich berührte.

In den Verhandlungen mit dem Betriebsrat kann die Geschäftsführung beweisen, dass ihr das Schicksal der Menschen, die zum Teil seit Jahrzehnten für WELTBILD arbeiten, wirklich am Herzen liegt.

Die Stellungnahme der CCC-Beschäftigten im Wortlaut:


Weltbild hat sich im Laufe von Jahrzehnten im CCC einen Kundenservice geschaffen, der über die 
Verfahrensweisen im Unternehmen und die Probleme und Fehlerquellen im Versand bestens 
Bescheid weiß. Dieses profunde Wissen sollte nicht zur Disposition stehen. Dieses Wissen lässt sich 
nicht "outsourcen".

Da im Moment geprüft wird, in wieweit sich das CCC umbauen, verkleinern oder ganz aufgeben 
lässt, möchten wir nach den Beurteilungkriterien fragen, die hierzu herangezogen werden.
Nackte Zahlen, wie Kosten oder Durchsatz an Calls/Mails/Aufgaben/Briefen pro Zeiteinheit werden 
zwangsläufig gegen uns sprechen. Aber wie wird die Qualität des Kundenservice in diese Abwägung 
miteinbezogen?

Wir, die Mitarbeiter im CCC, identifizieren uns mit Weltbild. So wird das Anliegen des Kunden zum 
persönlichen Anliegen, das bestmöglich erledigt wird.
Unser Bestreben zielt auf die Lösung der Probleme, möglichst in einem einzigen Schritt. Die 
Bearbeitung mag länger dauern, dafür können viele Kundenanliegen zum Abschluß gebracht 
werden. Der Kunden ist zufrieden, wenn er sich nicht nochmals mit der Sache befassen muss, kein 
weiterer Kontakt nötig ist.

Bei externen Dienstleistern wird unter Zeitdruck gearbeitet, möglichst viele Calls in möglichst 
kurzer Zeit sind das primäre Ziel. Dies führt zwangläufig zu Fehlern und Falschaussagen. 
Reklamationen und Fragen, die einen höheren Zeitaufwand erfordern, werden oft weitergeleitet 
oder unzureichend erledigt. Der Kunde muss sich erneut an uns wenden, um Antworten zu erhalten 
oder neue Fehler zu melden bzw. länger auf eine Lösung warten. Dies schadet Weltbild.

Wer schlecht bezahlt ist, unter großem Druck steht und keinen Bezug um Unternehmen hat, ist 
deutlich weniger motiviert gute Qualität zu liefern.
Dienstleister haben aufgrund dieser Arbeitsbedingungen eine hohe Mitarbeiterfluktuation. Das führt 
dazu, dass immer wieder "Neue" angelernt werden müssen, die zu Beginn zwangsläufig unsicher 
sind und mehr Fehler machen. Es ist nicht möglich, den Wissensstand der Mitarbeiter auf ein 
ähnlich hohes Niveau wie im CCC zu bringen.

Das CCC lässt sich jedoch durchaus noch optimieren, ohne die Mitarbeiterzahl zu reduzieren:
Dienstleister sollten weiterhin die Masse der Reklamationen bearbeiten, schwierige Fälle jedoch - 
wie früher möglich - an besser ausgebildete Mitarbeiter im CCC weiterverbinden können. Dieser 
direkte Kontakt, mit der Möglichkeit der direkten Nachfrage, führt zu schnelleren Lösungen, bei 
denen der Kunde sich gut aufgehoben fühlt.
In Zeiten ohne Anrufe könnten auf einer zweiten Arbeitsoberfläche andere Bearbeitungen (Post, 
Mails) durchgeführt werden, so dass keine "Totzeiten" entstehen.

Der unmittelbare Kontakt der einzelnen Abteilungen untereinander und vor allem mit den 
Debitoren sollte verbessert werden.
Durch eine effektive Zusammenarbeit lassen sich Rückstände vermeiden, wie sie in letzter Zeit des 
öfteren aufgetreten sind.
Der Kundenservice von Weltbild kann durch das engere Verzahnen der einzelnen Bereiche und dem 
direkteren Kundenkontakt, dem Unternehmen einen merklichen Vorteil gegenüber Wettbewerbern, 
die ausschließlich auf die Betriebskosten sehen, verschaffen. Dies könnte noch mit fortführenden 
Weiterbildungen im Bereich Kommunikation verstärkt werden.

Ein überdurchschnittlicher Kundenservice mag teuer sein, zahlt sich aber letztlich aus. Der Kunde 
weiß, dass selbst wenn Fehler passieren, diese unkompliziert und zu seiner Zufriedenheit bereinigt 
werden.

Wir ersuchen Sie, das bei Ihrer Entscheidung zu berücksichtigen.



Samstag, 5. Oktober 2013

Aktion der ver.di-Vertrauensleute: Auf nach Frankfurt!


Unser Unternehmen steckt in einer Krise, die auch unsere Arbeitsplätze bedroht. Wir alle arbeiten hart und viel, um WELTBILD für die Zukunft gut aufzustellen. Das ist selbstverständlich.

Selbstverständlich sollte aber auch sein, dass uns die Kirche als Eigentümerin auf diesem Weg begleitet: Sowohl inhaltlich als auch finanziell. Schließlich haben die Bischöfe Jahrzehnte lang gut an unserer Arbeit verdient.

WELTBILD ist "systemrelevant"

Mehr noch: Die Kirche trägt auch eine gesellschaftspolitische Verantwortung. Der Chefredakteur des Börsenblatts, Torsten Casimir, sprach kürzlich offen aus, dass die Krise bei WELTBILD Verlage in ganz Deutschland gefährdet: "Viele Verlagsmanager machen sich bereits ernste Sorgen darum, dass die Buchhandelsfläche unter eine notwendige Mindestgröße fällt. […] Für den herstellenden Buchhandel wäre der Zusammenbruch von WELTBILD eine Katastrophe. […] Wäre WELTBILD eine Bank, wäre die Firma zweifellos 'systemrelevant' und gehörte gerettet."

Nächste Woche blicken Leserinnen und Leser aus aller Welt auf Frankfurt. Wir werden die Gelegenheit nutzen, um die Bischöfe vor den Toren der Buchmesse öffentlich an ihre Verantwortung für das Kulturgut Buch zu erinnern.

Die öffentliche Demonstration unserer Anliegen ist ebenfalls ein Beitrag zur Rettung des Unternehmens. Wer sich daran beteiligen und mitfahren möchte, erfährt Näheres über diese E-Mail-Adresse: blogredaktion@web.de

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