Dienstag, 28. Februar 2012

Doppelter Druck auf die Deutsche Bischofskonferenz

Seit Montag tagt die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Regensburg. Die Beschäftigten von WELTBILD haben sich mit einem Offenen Brief an die Gesellschafter in Erinnerung gebracht. Unterschrieben haben stellvertretend für die Belegschaft 18 Mitglieder des Betriebsrats und ver.di-Vertrauensleute. Hier dokumentieren wir den Offenen Brief im Wortlaut.

Parallel haben unsere KollegInnen bei Hugendubel 400 Protest-Postkarten an Kardinal Marx geschickt. Ausführlicher Bericht über diese gelungene Aktion im Hugendubel-ver.di-Blog.

Bitte nehmen Sie unsere Sorgen ernst und schenken Sie uns und unseren Familien eine sichere Zukunft

Hochwürdige Exzellenzen, sehr geehrte Bischöfe,

die meisten von uns arbeiten seit vielen Jahren – zum Teil seit Jahrzehnten – für WELTBILD. In dieser langen Zeit haben wir alles gegeben, um aus einem kleinen Zeitschriftenverlag den Marktführer im deutschen Buchhandel zu machen.

Wir respektieren Ihren Beschluss, die Verlagsgruppe WELTBILD zu verkaufen. Aber wir haben auch Angst: Angst um unsere Arbeitsplätze, Angst um die Sicherheit unserer Familien und Angst um die Arbeitsbedingungen, die wir als Mitarbeiter eines christlichen Unternehmens bisher hatten. Wir haben Angst um unsere Zukunft.

Deshalb verhandeln wir seit fast drei Monaten um einen Zukunftstarifvertrag, der unsere Leistung am Aufbau Ihres Unternehmens berücksichtigt. In vielen Punkten sind wir uns mit Ihrem Beauftragten, Herrn Carel Halff, schon einig: der Standort Augsburg soll erhalten bleiben, genauso Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen. Auch unsere Auszubildenden sollen übernommen werden. Das sind wichtige Fortschritte.

Bei dem wichtigsten Punkt – Beschäftigungssicherung – kommen wir dagegen gar nicht weiter. Die Geschäftsführung möchte sich angesichts schwieriger Marktbedingungen gern alle Wege offen halten und will nicht auf die Möglichkeit betriebsbedingter Kündigungen verzichten. Das mag man aus unternehmerischer Sicht verstehen; die Menschen im Betrieb verstehen es nicht.

Wir haben WELTBILD aufgebaut. Wir sind sicher, dass Sie einen würdigen Käufer finden können, der den Kolleginnen und Kollegen bei WELTBILD für vier Jahre ihre Arbeitsplätze garantiert. Mag sein, dass Sie als Eigentümer unter diesen Voraussetzungen einen etwas geringeren Verkaufspreis erzielen. Aber wir meinen: Das haben wir uns in den letzten 30 Jahren verdient.

Bitte unterstützen Sie unser Anliegen und machen Sie Ihren Einfluss gegenüber dem Aufsichtrat und der Geschäftsführung geltend. Wir brauchen einen Zukunftstarifvertrag, der diesen Namen verdient.

Vergelt’s Gott und herzliche Grüße von
2100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei WELTBILD
In der Presse hat der Offene Brief bereits erste Resonanzen ausgelöst:

Radio Vatikan: WELTBILD-Mitarbeiter erinnern an soziale Verantwortung

KathWeb – Erzbischof Zollitsch: "Wir wollen eine gute Zukunft für die Mitarbeiter."

Domradio.de: "Dialogprozess, Weltbild, Syrien"

Börsenblatt: Weltbild-Mitarbeiter fordern Jobgarantie

Der Buchreport berichtet auch über die Postkarten-Aktion unserer KollegInnen bei Hugendubel, die gleichzeitig durchgeführt wurde.

Im Hugendubel-ver.di-Blog wurde ebenfalls ausführlich über die Postkarten-Aktion berichtet.

Samstag, 25. Februar 2012

Augsburg: Aktionstag zur unsicheren Arbeit am unsichersten Tag des Jahres, Mittwoch 29.02.2012 18:00 Uhr


Dieser Tag ist der Gedenktag für den unsichersten und prekärsten "Heiligen" Prekarius bzw. Prekaria.
Prekarius/a ist das Symbol für alle Menschen, die in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen leben, gegen Leiharbeit, gegen andauernde Befristungen und Armutslöhne.
Entstanden aus Demütigung und menschenunwürdigen Verhältnissen und aus der Hoffnung auf eine gerechte, menschliche und liebevolle Welt.

Den unsichersten Tag des Jahres - einen Tag - der nur alle vier Jahre im Kalender steht - nehmen Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und Christliche Arbeiterjugend (CAJ) in Augsburg in Kooperation mit attac Augsburg zum Anlass, auf die unbefriedigende Situation hinzuweisen.

Daher findet am Mittwoch, dem 29.2.2012 ab 18:00 Uhr, eine öffentliche Aktion zur unsicheren Arbeit in Deutschland statt.
Leiharbeit, befristete und geringfügige Beschäftigung, Solo-Selbständige, Generation Praktikum usw...

Neben der Beschreibung der aktuellen Situation um 18.00 Uhr wird es bei der anschließenden Veranstaltung auch um mögliche Auswege aus der Misere gehen.
"Sankt" Prekarius




CAJ, KAB und attac laden zu folgenden Veranstaltungen ein: 


18.00 Uhr auf dem Fuggerplatz
"Entwicklung und Ausmaß der unsicheren Beschäftigung"



 19.00 Uhr im Tagungszentrum Annahof
"Wege aus der Armutsfalle - leben und arbeiten, aber anders"






 
"Seit Jahren haben wir es mit einer Zunahme der unsicheren Beschäftigung zu tun. Nicht nur Leiharbeit und befristete Beschäftigung, sondern auch geringfügige Anstellung oder unbezahlte Praktika sind an der Tagesordnung. Diese Beschäftigungsverhältnisse machen bereits heute ein gedeihliches Auskommen unmöglich, über Anwartschaften für die Rente braucht man dabei überhaupt nicht nachzudenken."

"Die Würde der Arbeit misst sich an der Person" Kompendium Kath. Soziallehre 271

Deshalb weg mit der Leiharbeit - her mit existenzsicherndem Lohn !

Freitag, 24. Februar 2012

Wird WELTBILD nun doch nicht verkauft?

Ein Artikel der FAZ vom vergangenen Donnerstag sorgt für publizistischen Wirbel. Die FAZ hatte geschrieben, die Bischöfe suchten einen "dritten Weg" anstelle des Verkaufs. So wollten sie ihrer Verantwortung gegenüber den MitarbeiterInnen von WELTBILD gerecht werden. Auch der buchreport hatte bereits über die mögliche Wende im Verkaufsprozess berichtet.

Hier eine kleine Presseschau, was die Katholischen Presseorgane von dieser Option halten:

kath.net: Kommt doch Reform statt Verkauf?

Kathweb: Bischofskonferenz beurteilt nächste Woche "Optionen"

Pro (Christliches Medienmagazin): Quao vadis, Weltbild?

katholisch.de: Weltbild-Verkauf steht auf dem Prüfstand

Radio Vatikan: Bischöfe reden über Weltbild

Die Süddeutsche weist auf das grundsätzliche Dilemma hin


Wie beurteilen Sie die Option eines quasi "innerkirchlichen" Verkaufs? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion.

Das Wort zum Freitag: Zeit für den Freiheitskämpfer

Es ist geschafft. Der Bundes-Schnorrer mit dem Uneinsichtigkeits-Tick hat gekündigt – und bekommt trotzdem volle Stütze ohne jegliche Sperre: »Ehrensold«, was in der Summe nur etwas über dem liegt, was eine ausgebrannte Krankenschwestern nach ihrer Demission an Hartz-IV-Kohle erhält.

Für den Erfinder des »Wulffen«, der stets auf seine Freiheit pochte, sich die Freunde selbst aussuchen zu dürfen, geht jetzt ein erfahrener »Freiheitskämpfer« als Königsersatz an den Start – nachdem der erste Versuch, Staatsoberhaupt zu werden, ein glatter Fehlstart war.

Joachim Gaucks »Thronbesteigung« am 18. März, die er ohne das Zepter der Macht absolvieren muss, ist mit einer hohen Erwartungshaltung verknüpft, die dem Handlungsreisenden in Sachen Demokratie und Freiheit keinen leichten Job bescheren wird. Ich wäre allerdings schon zufrieden, wenn sich über Gauck am Ende seiner Amtszeit sagen ließe, er habe sich als »anständiger Kerl« erwiesen.

Sekunden nach seiner Nominierung hatten sich bereits die ersten Nörgler und Miesmacher zu Wort gemeldet: Noch ein Ossi an der Staatsspitze wird da gemosert; schon wieder ein Protestant, der über Ethik schadroniert und Freiheit predigt – selbst aber Wein trinkt. Das geht dem katholischen Bierliebhaber, der sich nach sonntäglichem Kirchgang inklusive Beichte am Wirtshaus-Stammtisch über die geplanten Windräder in seinem Heimatforst aufregt und mit aufgeblasenen Backen für jeden Pups einen Volksentscheid fordert, natürlich viel zu weit. Und in »wilder Ehe« lebt er ja auch, der Ungläubige.

Von einem Pastor aus Mecklenburg, der in seinem aktuellen Buch auch noch behauptet, Freiheit sei das Allerwichtigste im Zusammenleben, lässt er sich nicht belehren, worauf es im Leben ankommt – und wie er Freiheit zu verstehen habe. Und falls unser gestandener Mann des richtigen Glaubens sich doch noch auf eine Diskussion über den Freiheitsbegriff einlassen sollte, nach der vierten Maß Bier vielleicht, würde er wahrscheinlich den guten alten Immanuel Kant aus der Tasche ziehen – denn so ungebildet ist er nun auch wieder nicht, der Katholik! Und er würde sich den Bierschaum vom Mund wischen und vielleicht, zur Überraschung Joachim Gaucks, sich so zu Wort melden:

»Kant hat gesagt, Freiheit sei nur durch Vernunft möglich. Wenn das so wäre, dann müssten die milliardenschweren Dauerüberweisungen an die griechischen Schuldenspezialisten im Auftrag der Junta einer Militärdiktatur erfolgen. Und dann müsste das Anlegen des Sicherheitsgurtes in meinem BMW-SUV bei mir ein lupenreines, nicht zu übertreffendes Freiheitsgefühl auslösen, so wie es ein Freikörperkultur-Camper zu Erich Honeckers Zeiten jenseits des eisernen Vorhangs in seinen Betriebsferien am Ostseestrand erlebt haben mag. Ober, noch eine Maß, bitte!«

Gauck, säße er jetzt mit am Stammtisch, würde an seinem fränkischen Müller-Thurgau nippen und entgegnen, das sei ja ein ganz und gar falsches Verständnis von Freiheit. Und er würde zu einem verbalen Rundumschlag über die Unfreiheit in der ehemaligen DDR ausholen. Aber unser Katholik würde die philosophisch-historische Vorlesung des künftigen ersten Mannes im Staate im Keime ersticken, indem er, frisch gestärkt mit einem doppelten Enzian, die Jean-Paul-Satre-Karte zieht. »Satre, ein durchaus kluger Kopf, hat doch behauptet, der Mensch sei zur Freiheit verurteilt. Er sei sozusagen der Schöpfer seines Wesens, der alle Entscheidungen nicht nur treffen kann, sondern sogar muss.«

Zur Freiheit verurteilt! Da würde Herr Gauck doch noch einmal näher darüber nachdenken müssen, da hätte er doch Probleme, gleich etwas Kluges zu erwidern. Und vielleicht würde er sich jetzt die Freiheit nehmen, schnurstraks die Toilette aufzusuchen, um durchs Klofenster das Weite zu suchen – bzw. die Freiheit jenseits eines bayerischen Wirtshaustisches, wo die Realität eine ganz andere ist, als er sich das vorgestellt hat. Abgesehen vom enormen Bierkonsum natürlich!

Auf dein Wohl, Joachim. Aber du bist ja noch lernfähig! Und vergiss nicht, einen guten Medienberater zu engagieren. Sei so frei!

Donnerstag, 23. Februar 2012

ver.di Mitgliederversammlung am Donnerstag, 1.3.2012 18:00 Uhr


Am nächsten Donnerstag, dem 1.3.2012, um 18:00 Uhr, treffen sich die Weltbild-ver.di-Mitglieder in der Geschäftsstelle des ver.di Bezirks Augsburg, Am Katzenstadel 34.

Neues aus der Presse

Der Verkauf ist noch immer ein Thema in der Presse:

Marx hebt nochmal die besondere Verantwortung gegenüber uns hervor

Pfarrer Martin Battert hält ein Faschingpredigt, wo auch Weltbild in vorkommt

Ein neuer Plan für Weltbild?

Deutsche Bischofskonferenz tagt in Regensburg, da wird Weltbild auch ein Thema sein

Schweigeminute: heute um 12.00 Uhr

Gemeinsamer Aufruf der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Gedenken an die Opfer rechtsextremistischer Gewalt:

"Die von rechtsextremistischen Gewalttätern verübten Morde, Raubüberfälle und Anschläge erfüllen die Menschen in Deutschland mit Abscheu und Entsetzen. Wir trauern um die Opfer. Unser Mitgefühl gilt den Familien und Freunden, die geliebte Menschen verloren haben. Wir sind tief betroffen, dass nach den Erfahrungen der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland diese entsetzlichen Verbrechen geschehen konnten.

Arbeitgeber und Gewerkschaften treten gemeinsam ein für ein Deutschland, in dem Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus keinen Platz haben.

In den Unternehmen in Deutschland ist zwischen den Beschäftigten ethnische und kulturelle Vielfalt gelebte Realität. Die Betriebe geben zahlreiche Beispiele für erfolgreiche Integration, Respekt und Toleranz. Wir stehen daher gemeinsam in der Pflicht, rechtsextremem Gedankengut entschieden entgegenzutreten.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände rufen die Menschen in Deutschland dazu auf, am Donnerstag, 23. Februar 2012, um 12.00 Uhr für eine Schweigeminute in ihrer Arbeit innezuhalten. Dies geschieht zeitgleich mit dem zentralen Staatsakt der Verfassungsorgane des Bundes für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt.

Im stillen Gedenken an die Opfer soll ein kraftvolles Zeichen gesetzt werden: ein Zeichen der Trauer und des Mitgefühls mit den Opfern, ihren Familien und Freunden, ein Zeichen der Verurteilung von Fremdenhass, Rassismus und rechtsextremer Gewalt, ein Zeichen für die Vielfalt und Offenheit Deutschlands."

Quelle: Aufruf von DGB & BDA

Mittwoch, 22. Februar 2012

SPD Augsburg: Solidarität mit WELTBILD-Belegschaft

Auch Augsburgs PolitikerInnen beobachten, was bei WELTBILD passiert. Ver.di-Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann war heute zum Politischen Aschermittwoch der Augsburger SPD eingeladen, um über die Verhandlungen zum Zukunftstarifvertrag zu berichten. Wolfgang Kreissl-Dörfler, Mitglied des Europäischen Parlaments, Ulrike Bahr, Augsburger Parteivorsitzende, und der SPD-Fraktionschef im Rathaus, Stefan Kiefer, hörten genau hin, als Boßmann die Ängste der Beschäftigten schilderte und die Forderungen des Zukunftstarifvertrages vor über 100 ZuhörerInnen erläuterte. Wichtigster Punkt, da waren sich alle einig, ist die Sicherung der Arbeitsplätze von mehr als 2.000 Beschäftigten in Augsburg.

Neben Timm Boßmann berichteten auch die Betriebsratsvorsitzenden Jürgen Bänsch (manroland) und Willi Sattler (Osram) aus ihren Betrieben. Links im Bild: Gastgeber Michael Knuth, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der SPD. 

Sonntag, 19. Februar 2012

BGM - Was kommt bei den Mitarbeitern an?

Als letztes Jahr in einer Betriebsversammlung angekündigt worden ist, dass bei Weltbild ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt wird, haben sich viele Mitarbeiter sehr gefreut. Diese, aus einer Grazil-Befragung entstandene Erkenntnis, dass wir in Sachen Gesundheit was tun müssen, war endlich ein Schritt in die Zukunft.

Diese Botschaft haben wir damals sehr gut angenommen. Meine Kollegen und ich waren so euphorisch, dass wir beschlossen haben, endlich mehr Sport zu treiben, gesunde Koch-und Backrezepte auszutauschen, uns gegenseitig zu unterstützen und diese Vorhaben nicht aufzugeben.
Sogar heute können wir uns an das Gesagte in der Betriebsversammlung erinnern:“ Wir wollen einen neuen Weg gehen, gemeinsam werden wir mehr für unsere Gesundheit und das Betriebsklima tun!“

Ein sehr ehrgeiziges Ziel, bei allen Vorhaben an mögliche Über-und Fehlbeanspruchungen der Mitarbeiter zu denken! Ich wünsche mir und allen Mitarbeitern, dass dieses schöne Ziel irgendwann zu unserer Unternehmenskultur wird!

Das Unternehmen verspricht sich aus dem BGM eine hohe Motivation und Leistungsbereitschaft seiner Mitarbeiter, sowie deren steigende Arbeitsfähigkeit.

Der Mitarbeiter aber hofft auf bessere Arbeitsbedingungen, weniger Leistungsdruck, gutes Betriebsklima, Wertschätzung, Lob und Anerkennung seitens der Vorgesetzten.

Es hat sich einiges bei uns getan Richtung Gesundheit: das Essen in der Kantine ist besser geworden; Trinkwasser- Spender wurden überall aufgestellt, Getränke-und Kaffeeautomaten verfügen über ein reichhaltiges Angebot und in der kalten Jahreszeit überall dort, wo die Hallen- Temperaturen nicht über 13 Grad stiegen, gab es sogar auf Anregung vom Betriebsrat kostenlosen warmen Tee.

Auch der technischer Arbeitsschutz und Notfall-und Krisenmanagement funktionieren mehr oder weniger gut. Betriebsbegehungen werden zur Regelmäßigkeit, der Suchtleitfaden wird angewendet und die Unterweisungen für die Leiharbeiter mit dem Patenkonzept wurden ebenfalls als Maßnahme aus Grazil auf die Beine gestellt.

Doch was ist mit so gennannten “weichen“ Faktoren im Gesundheitsschutz? Wessen Aufgabe ist es, die Unterstützung bei Stress, Leistungs-und Zeitdruck, bei sozialen Konflikten, bei Über/Unterforderung, Arbeitsverdichtung und anderen psychomentalen Belastungen zu leisten und bei der Bewältigung der Aufgaben zu helfen?

Ich meine, unsere Führungskräfte müssen sich um die Mitarbeiter kümmern und ein besseres Betriebsklima erzeugen.

Doch das Bewusstsein darüber, dass die Vorgesetzten eine Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter haben müssen, scheint nicht bei unseren Führungskräften angekommen zu sein.

Der Umgangston in manchen Abteilungen ist rau, der Leistungsdruck ist ständig präsent.

Probleme der Mitarbeiter werden nicht bemerkt, bzw. nicht angesprochen, Stärken und Schwächen jedes Einzelnen werden nicht erkannt. Die Bedürfnisse und Entwicklungswünsche werden nicht erfragt. Es werden keine Perspektiven besprochen, keine Schulungen angeboten und die Fachkompetenzen nicht weiterentwickelt.

Wo bleiben die Monats/Abteilungsbesprechungen? Braucht eine Führungskraft kein Feedback von den Mitarbeitern?

Werden die schönen BGM- Ziele nicht an die Führungskräfte weiter gegeben? Oder bilden womöglich unsere Kommunikationskanäle einen ewigen Stau?

O.K. BGM ist ein lernendes System.

Hoffentlich lernen wir schnell daraus, dass es nicht reicht, wenn alle Feuerlöscher vorhanden sind und die Fluchtwege ausreichend bemessen sind. Wir müssen lernen, dass der Mitarbeiter selbst und seine psychomentale Gesundheit im Vordergrund stehen, denn das größte Gut, das ein Unternehmen besitzt sind seine Mitarbeiter.

Die Mitarbeiter sind es, die das Unternehmen erfolgreich machen, Gewinne erwirtschaften und seine Marktposition stärken!

Ich bin gespannt, wann diese Tatsachen bei den Verantwortlichen ankommen…

Samstag, 18. Februar 2012

Neuigkeiten vom ver.di-Bezirksfrauenrat

Der Bezirsfrauenrat informiert zum Thema "neues Pflegezeitgesetz". Dieses ist zum Januar 2012 in Kraft getreten. Weitere Termine und Aktionen des Bezirksfrauenrates finden Sie auf der Ver.di Seite Augsburg.

Hier Infoblatt des Bezirksfrauenrats herunterladen

Freitag, 17. Februar 2012

Neues aus der Presse


Die Abendzeitung titelt zur Hugendubel Betriebsversammlung:
Marx schwänzt Betriebsversammlung
Ein Kardinalsfehler

Ein Kommentar des Tagesspiegel zu "Die Kirche und die Weltlichkeit der Welt".

Dann gibt es noch einen Publizisten in der Passauer Neuen Presse, der bei uns den "katholischen Bildungsauftrag" vermisst.

Im Buchreport findet sich ein Videointerview mit dem Weltbild-Betriebsratsvorsitzenden Peter Fitz.

Viel Aufmerksamkeit hat die dritte Tarifverhandlungsrunde bekommen, sogar im Radio war Weltbild in den Nachrichten.
Darüber berichtet haben u.a.:
Der Buchreport
Das kathweb in Österreich (Katholische Presseagentur Österreich)
Die Stadtzeitung
Die Augsburger Allgemeine

Dienstag, 14. Februar 2012

3. Tarifverhandlung: Annäherungen – aber noch keine Lösung

Inhaltliche Annährung beim Thema Beschäftigungssicherung, aber Zeitraum weiter strittig

Nach dem unbefriedigenden Termin Ende Januar kam heute etwas Bewegung in die Verhandlungen um den Zukunftstarifvertrag bei WELTBILD. Die Geschäftsführung legte einen schriftlichen Entwurf vor, anhand dessen konstruktiv verhandelt wurde.

Beim Thema Beschäftigungssicherung hat die Geschäftsführung dem Druck der Tarifkommission nachgegeben. Die Beteiligungsrechte des Betriebsrats bei Kündigungen werden gestärkt. „Der neue Vorschlag des Arbeitgebers ist bedenkenswert“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Stefan Kraft am Abend nach der vierstündigen Verhandlungsrunde. „Ob das Entgegenkommen ausreichend ist, hängt aber vom Gesamtpaket ab“, betonte Kraft.

Strittig ist weiterhin der Zeitraum, für den die Arbeitsplatz-Sicherung gelten soll. Die Geschäftsführung lehnt die Forderung von ver.di – vier Jahre ab Verkauf – immer noch ab. Thomas Gürlebeck, ver.di-Handelssekretär in Augsburg fordert: „Hier muss sich WELTBILD noch ordentlich bewegen, sonst kommen wir nicht zusammen.“

Am 9. März findet die vierte Verhandlungsrunde statt. Bis dahin haben beide Parteien Zeit, juristische Details zu klären und rechtlich sichere Formulierungen für die Punkte zu finden, bei denen man sich inhaltlich bereits einig ist. Das sind insbesondere Fragen der tarifrechtlichen Bindung nach dem Verkauf.

Montag, 13. Februar 2012

Jetzt online: ver.di-Blog von METRO München Pasing

Die Erfolgsgeschichte der betrieblichen ver.di Blogs setzt sich fort. Vergangene Woche ist der neue ver.di Blog bei Metro C&C München Pasing an den Start gegangen. Ihr erreicht ihn unter:

http://metro-041-verdi.blogspot.com/

Donnerstag, 9. Februar 2012

Weltbild-BR zu Gast bei Hugendubel-Betriebsversammlung

Während wir in Augsburg bereits in die dritte Verhandlungsrunde über den Zukunftstarifvertrag gehen, herrscht in München noch Ruhe. Am Montag haben Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz und Betriebsgruppensprecher Timm Boßmann als Gäste an der Hugendubel-Betriebsversammlung teilgenommen. Peter Fitz informierte über unsere Forderungen und den aktuellen Verhandlungsstand. Timm Boßmann berichtete von den vielfältigen Aktionen in Augsburg, mit denen wir Geschäftsführung und Kirche schon spürbar unter Druck gesetzt haben.


Zur Betriebsversammlung von Hugendubel kamen nur 80 KollegInnen. Bei 400 Angestellten in München ein bisschen schwach.

Uwe Kramm, BR-Vorsitzender von Hugendubel, machte deutlich, dass der Weltbild-Verkauf entgegen den Beruhigungsversuchen der Geschäftsführung sehr wohl schwerwiegende Folgen für die DBH-MitarbeiterInnen haben könnte. Er nannte in seiner Rede zahlreiche Beispiele für die enge Verflechtung zwischen Hugendubel/DBH und Weltbild:
»• Ohne einen konkurrenzfähigen Internetauftritt geht es für ein größeres Handelsunternehmen heute gar nicht mehr. Und die Basis für hugendubel.de ist die technische Plattform von Weltbild. Um im Internet reüssieren zu können, ist Hugendubel also auf Weltbild angewiesen.
• Wichtige Umsatzpotentiale realisieren wir bei Hugendubel, weil der Lieferant unserer Ware Weltbild ist. Sei es das Musiksortiment, seien es DVDs oder die Restauflagen von Jokers. Für die Belieferung durch Jokers haben wir unser MA-Zentrallager aufgegeben.
• Größe bedeutet Marktmacht und eine bessere Verhandlungsposition gegen¸ber Verlagen und Anbietern von Non-Books. Ohne die DBH und damit Weltbild könnte Hugendubel nicht die sehr guten Konditionen durchsetzen, die wir im Augenblick genieflen.
• Die Finanzierung des Unternehmens läuft über die DBH/Weltbild. Kapital beschafft sich Hugendubel über die Konzernmutter. Allein täte sich unsere Firma damit viel schwerer.«
Außerdem wies Kramm darauf hin, dass bereits jetzt zahlreiche Hugendubel-Filialen geschlossen oder verkleinert würden, z.B. das Flaggschiff in Berlin Tauentzien, die Filiale in Kassel und das Stammhaus am Salvatorplatz. Deshalb fordert ver.di seit Jahren einen Sozialtarifvertrag für die MitarbeiterInnen. Geschäftsführer Thomas Nitz ist weiterhin nicht zu Verhandlungen über einen solchen Tarifvertrag bereit. Er bot auf der Versammlung lediglich an, den mit dem BR vereinbarten Sozialplan zu verlängern.

Weltbild-BR-Vorsitzender Peter Fitz berichtete von den Fortschritten in Augsburg und machte klar: »Ihr müsst gemeinsam kämpfen, wenn ihr etwas erreichen wollt.«

Viel zu unverbindlich, fand Uwe Kramm und wurde darin im Laufe der Versammlung von zahlreichen Wortmeldungen unterstützt. Kramm verwies mehrmals auf Weltbild und die kämpferische Belegschaft in Augsburg:
»Mit gutem Zureden werden wir allerdings genau so wenig weiterkommen wie bisher. Deshalb lohnt sich der Blick zu Weltbild.
Hatte Herr Halff zunächst wenig Verständnis für die Forderung nach einem Zukunftstarifvertrag, wurden er und die Bischöfe als Gesellschafter durch das engagierte Auftreten der Weltbild-Beschäftigten schnell eines Besseren belehrt. Betriebsversammlung folgte auf Betriebsversammlung, es gab eine Postkartenaktion und sogar einen Protestmarsch zum Augsburger Dom!
Nur so funktioniert es: Das Schicksal in die eigenen Hände nehmen, dem Arbeitsgeber klarmachen, was man will, Taten statt Worte.
Nur wer beständig am Ball bleibt, wird seinem Ziel näherkommen!«
Einen ausführlichen Bericht und zahlreiche Kommentare finden Sie auch auf dem Hugendubel-ver.di-Blog und beim Buchreport.

Mittwoch, 8. Februar 2012

Was macht der Betriebsrat sonst noch?

Neben dem aktuellen Großthema Zukunftstarifvertrag beschäftigt sich der Betriebsrat auch noch mit anderen Baustellen. Ein paar wollen wir hier kurz vorstellen. Es ist uns wichtig, dass auch die "normale" BR-Arbeit trotz Verkauf weitergeht:

Videoüberwachung
Wenn geplant wird neue Kameras zu installieren im Bereich Lager/Versand, muss der Betriebsrat verschiedene Aspekte überprüfen. Unter anderem ob die Kameras KollegInnen überwachen können (dies verstößt gegen unsere Betriebsvereinbarung) und ob der angegebene Zweck auch erfüllt wird. Auch muss der Standort neuer Kameras in den Anhang der Betriebsvereinbarung Videoüberwachung übernommen werden.

Einführung BEM (Betriebliches Eingliederungs-Management)

Dieses muss der Arbeitgeber von Gesetz her einführen und natürlich auch mit Leben füllen. Der BR achtet darauf, dass dies ohne Nachteile für unsere KollegInnen passiert. Der Gesundheitsausschuss arbeitet bei der Umsetzung eng mit.

JAV-Wahl
Alle zwei Jahren wird die Jugend-Vertretung gewählt. Auf der letzten Betriebsrats-Sitzung wurde der Wahlvorstand berufen, bestehend aus:

  • Tina Ederer
  • Michael Haugg
  • Josef Trutt
Der Wahlvorstand wird die Wahl einleiten und begleiten. Der Wahl wird voraussichtlich im März 2012 statt finden.

EDV-Umstellung
Hier fragt der Betriebsrat öfter nach der Stand der Dinge und überprüft, ob alles auch im Sinne der KollegInnen abläuft.

Sonstiges
Natürlich kümmert sich der Betriebsrat auch noch um das sogenannte Tagesgeschäft: Einstellungen, Ausschreibungen, Eingruppierungen etc. pp.

Freitag, 3. Februar 2012

Presseschau


Ein paar neue Anmerkungen von Kardinal Marx zum Thema Weltbild, Kirchensteuer, Gott und den Teufel.
Sogar das Bistum Augsburg berichtet über das Treffen mit Bischof Zdarsa.

Auch das Münchner Kirchenradio befasst sich mit dem Thema Weltbild.
Und die Österrreicher.

Wenn sich die Katholiken als nächstes genauso intensiv mit der Durchsetzung des Zukunftstarifvertrags beschäftigen, könnten wir das Thema schnell erledigen.

Ein Bericht über das Treffen mit dem Bischof in der Süddeutschen.

Die Stadtzeitung zum Treffen mit Bischof Zdarsa, in welchem der Bischof Weltbild zum Tendenzbetrieb ernannte, in dem die Mitbestimmungsgesetze eingeschränkt wären.

Wer wissen will, wie wir in die Situation überhaupt gekommen sind, kann immer wieder gerne was über die Brüder Müller nachlesen.
Kurioserweise scheint Ihnen der Sturm, den sie ausgelöst haben, langsam ein bißchen zu viel zu werden, denn sie halten den Weltbild-Verkauf für die falsche und unkreativste Lösung.


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