Donnerstag, 24. Februar 2011

Arbeit - Sicher und Fair!

Die wirtschaftliche Erholung nach der Finanzkrise schafft kaum sichere Arbeitsplätze – Leiharbeit, befristete Beschäftigung und unsichere Arbeit nehmen zu. Die Arbeitgeber missbrauchen die Leiharbeit. Lohndumping ist die Folge.

Befristete Beschäftigung wächst in einem unerträglichen Maße an. Fast 10 Prozent der Beschäftigten arbeiten inzwischen nur noch befristet. Jede zweite Neueinstellung erfolgt mit einem befristeten Arbeitsvertrag. Vor allem junge Menschen bezahlen hierfür den Preis – sie finden nach der Ausbildung oder nach dem Studium nur unsichere Arbeit. Und Viele – vor allem Frauen – werden in schlecht bezahlte und befristete Arbeit oder unfreiwillige Teilzeit gedrängt.

Scheinselbstständigkeit durch Werkverträge und Dienstleistungen werden verstärkt genutzt, um neue Formen unsicherer Beschäftigung zu schaffen.

Wir wollen für alle Menschen Gute Arbeit – sicher und fair!

Termine rund um den Aktionstag Leiharbeit findet ihr hier, wie auch weitere Infos (Quelle DGB)

Montag, 21. Februar 2011

Freitag, 18. Februar 2011

Media-Markt-Geschäftsführung behindert Betriebsratsarbeit

   
Wussten Sie schon, dass nur zwei der 236 Media-Märkte einen Betriebsrat haben? Von den 17.000 Beschäftigten wird damit gerade einmal 1% von einem Betriebsrat vertreten. Dies in einem Konzern (Metro), der in allen anderen Bereichen flächendeckend Betriebsräte hat. Am Beispiel München konnte ver.di feststellen, dass es sich hier um keinen Zufall handelt, sondern dies sehr zentral von der Unternehmenszentrale in Ingolstadt aus gesteuert wird. Im vergangenen Jahr wandten sich die Beschäftigten des Media Marktes München Euroindustriepark an die Gewerkschaft ver.di,  dies mit der Bitte um Unterstützung bei der Durchführung einer Betriebsratswahl. Nachdem dies dem Arbeitgeber bekannt wurde setzte der örtliche Geschäftsführer mit Unterstützung der Media Zentrale in Ingolstadt alle Hebel in Bewegung, um die Wahl zu behindern.

Die Führungskräfte des Marktes wurden, wie in einem Krimi, zu einem geheimen Treffen außerhalb des Marktes eingeladen. An dem Treffen nahmen u.a. der regionale Geschäftsführer und ein unbekannter Mann teil. Das Treffen wurde intensiv genutzt, die anstehende Wahlversammlung zu stören und die Einleitung der Wahl zu verhindern. Eine ver.di vorliegende eidesstattliche Erklärung liest sich wie ein Krimidrehbuch. Das Verhalten und die Wortbeiträge der einzelnen Führungskräfte für die anstehende Versammlung wurden einstudiert und genau so wenige Tage später umgesetzt. Und wie beabsichtigt wurde in der Versammlung die Einleitung der Wahl durch Störungen und durch die massive Einschüchterung der Beschäftigten verhindert. Nur durch die Unterstützung des Metro-Konzernbetriebsrates gelang dann doch noch die Wahl. Allerdings hörten die Behinderungen auch danach nicht auf.

Die Gewerkschaft ver.di ist sich sicher, dass die Behinderungen zentral gesteuert werden. Dafür sprechen auch andere gescheiterte Versuche der Einleitung und Durchführung von Betriebsratswahlen. Immer wurde nach demselben Schema die Wahl verhindert. Von den elf Initiatoren sind nur noch fünf im Betrieb. Bei den Initiatoren gibt es einen Kollegen, der mittlerweile seinen siebten Gerichtstermin hatte. Nach dem er ein ordentliches Kündigungsschutzverfahren in der ersten Instanz gewann, erhielt er die fristlose Kündigung. Nach jedem verlorenem  Gerichtsverfahren geht Media-Markt in die nächste Gerichtsinstanz.

Die Kollegen im Media-Markt München brauchen Hilfe!
In den nächsten Tagen wird ein Internetblog für Beschäftigte und Kunden eingerichtet. Der Blog bietet die Möglichkeit, sich über Erfahrungen mit dem Media Markt auszutauschen. Auch wird es ein Bündnis zu Unterstützung von Betriebsratswahlen im Media Markt geben. Hierüber wird demnächst auch über die Presse informiert.

Die Gewerkschaft bittet jetzt ganz aktuell um Ihre Hilfe. Senden Sie bitte den nachfolgenden Text an den für Personal zuständigen Geschäftsführer Ralph Spangenberg (sollte diese E-Mail nicht mehr bestehen, bitte mit dem ver.di Fachbereich Handel in München Kontakt aufnehmen, es wird dann eine weitere Anschrift mitgeteilt).

Und machen Sie bitte andere KollegInnen und Bekannte auf diesen Blog-Eintrag aufmerksam. Dazu einfach untern auf den kleinen Briefumschlag klicken und diesen Artikel weiterempfehlen! Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Hier der Text für die Mail an die Media-Markt Geschäftsführung: 
An: spangenberg@media-saturn.com
Sehr geehrter Herr Spangenberg,
ich bin darüber empört, wie Sie mit Betriebsratswahlen in Ihrem Unternehmen umgehen. Ich unterstütze das Bündnis der Gewerkschaft ver.di für Betriebsratswahlen im Media Markt. Auch werde ich den geplanten Internetblog für Mitarbeiter und Kunden unterstützen.
Ich fordere Sie auf, Ihrer Verantwortung gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass die Behinderung von Wahlen im Media Markt unterbleibt. Auch fordere ich Sie auf, die Kündigung des Betriebsratsmitglieds Oseir Rauf zurückzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen

Im Netz entdeckt: Wiki Gute Arbeit

  
Das Wiki Gute Arbeit ist eine Plattform für den Informations- und Wissensaustausch für alle Interessierten sowie gewerkschaftliche und gewerkschaftsnahe Expertinnen und Experten zu den Themen Qualität der Arbeitsbedingungen, Arbeitsgestaltung und Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Es stellt zudem vertiefende Informationen zum DGB-Index "Gute Arbeit" und zu Projekten in diesem thematischen Umfeld zusammen. Autorinnen und Autoren sind stets willkommen: Wiki Gute Arbeit
  

Neues ver.di-Blog aus Brandenburg

  
Und schon wieder dürfen wir uns über Zuwachs in unserer ver.di-Blog-Familie freuen:

ver.di-Infoblog des BLB

Die KollegInnen vom Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen befinden sich derzeit in den Tarifverhandlungen: Die Beschäftigten der Länder fordern nach mehreren knappen Jahren 50 Euro + 3%. Die Gegenseite (Verhandlungsführer ist der niedersächsische Finanzminister Hartmut Möllring) zeigt sich noch widerspenstig. Die Länderkassen seien leer, heißt es.

Dazu gibt es auf der Seite der KollegInnen auch ein ausführliches Interview mit Möllring.
   

Mittwoch, 9. Februar 2011

Tarifrunde....da war doch noch was.....

Die letzte Tarifrunde Buchhandel und Verlage hat eine neue Besonderheit hervorgebracht: Die Einigung zwischen Arbeitgeberverband und ver.di konnte zwar nach einigem Hin und Her erreicht werden – aber dann sah sich der Arbeitgeberverband monatelang nicht in der Lage, die Einigung auch zu unterschreiben. Damit konnten wir bislang keine Tariftexte und Tabellen veröffentlichen.

Nun, da der Frühling naht, ist die Unterschrift endlich da. Die gedruckten Fassungen sind in Arbeit; Diese werden dann an ver.di-Mitglieder verschickt bzw. verteilt.

Dienstag, 8. Februar 2011

Achtung Kostenfalle: Vorkasse beim Arzt und in der Apotheke sind riskant!

   
Zu Beginn des Jahres 2011 sind im Gesundheitswesen zahlreiche neue Gesetzesregelungen in Kraft getreten. So sollen nach den Worten des Bundesgesundheitsministers, Patient/innen mehr Wahlfreiheit erhalten. Dazu wurden die Möglichkeiten zur „Kostenerstattung“ ausgeweitet und eine „Mehrkostenregel“ bei Medikamenten eingeführt.
 
Der Begriff „Kostenerstattung“ signalisiert, dass die Krankenkasse die Kosten auch erstattet. Tatsächlich ist es aber so, dass zwischen 60 und 75 Prozent  der Behandlungskosten beim Arzt nicht von der Kasse erstattet werden, sondern vom Patienten bezahlt werden müssen. Patient/innen und nicht die Kasse sind dem Arzt gegenüber in der Pflicht. Und gezahlt werden muss selbst dann, wenn die Kasse überhaupt nichts erstattet – z.B. wenn es sich um keine Kassenleistung handelt, oder der Arzt die Leistung nicht in der geforderten Qualität erbracht hat. Das gleiche gilt in der Apotheke. Auch hier ist der Patient oder die Patientin gegenüber dem Apotheker in der Zahlungspflicht, unabhängig davon, wie viel die Kasse zahlt.

So kann die vermeintliche Wahlfreiheit schnell zur riskanten Kostenfalle werden. Über 600.- EUR kann dann der Besuch beim Radiologen kosten. Immerhin noch rund 250.- EUR sind es dann im Schnitt beim Internisten. Und wie im Spielcasino geht’s in der Apotheke zu. Auf bis zu 90 Prozent des Arzneimittelpreises bleiben die Patient/innen sitzen. Was die Krankenkasse wirklich beim gewählten Medikament erstattet, weiß nicht einmal der Apotheker.  

Deshalb warnt die Gewerkschaft ver.di vor der Inanspruchnahme dieser Neuregelung. Weitere detaillierte Informationen zu den zahlreichen Neuregelungen im Gesundheitswesen finden ver.di-Mitglieder hier: Gesundheitspolitik bei ver.di
   

Montag, 7. Februar 2011

Leiharbeit: ein Niedriglohnsektor - Das muss sich ändern!

DGB-Newsletter Arbeitsmarkt vom 07.02.10:

Die Verleihbranche bleibt ein extremer Niedriglohnsektor. Trotz wirtschaftlicher Erholung steigt das ohne­hin sehr hohe Verarmungsrisiko der Leihar­beitskräfte weiter an. Mehr als jede(r) achte Leiharbeit­nehmer bzw. -arbeitnehmerin verdient so wenig, dass die staatliche Fürsorge einspringen und den niedrigen Lohn auf das gesellschaftliche Existenz­minimum anheben muss. Ein sozialversicherter Job kann hier häufig kein menschenwürdiges Leben sicher stellen. Nicht einmal 20 Prozent der in der Leiharbeit sozialver­sicherten Vollzeitbeschäftigten verdiente 2009 im Monat mehr als 2.000 € brutto. Die Lohn­kostenunterschiede zwischen Arbeitskräften in der Leiharbeit und den Einsatzbetrieben sind enorm.

Leiharbeitskräfte verdienen im Schnitt 40 bis 50 Prozent we­niger, je nach Qualifikation und Einsatzbetrieben schwankt dies jedoch. Leiharbeit wird längst nicht nur dafür ein­gesetzt, um betriebliche Auftragsspitzen abzufangen, sondern mehr und mehr auch um die Lohnkosten massiv zu drücken und tarifliche Regelungen in den Einsatzbetrieben zu unter­höhlen. Es wird Zeit, dass sich etwas ändert.

Deswegen wird diesem Jahr der Betriebsrat einen Betriebsvereinbarung zum Thema Leiharbeit verhandeln.

Donnerstag, 3. Februar 2011

Als (Werk-)Student zu verdi: Das lohnt sich!

  
Viele Firmen greifen gerne auf die Unterstützung von Werkstudenten zurück.
Besonders für befristete Aufgaben und Teilzeit-Jobs bieten sich die hauptamtlichen Unibesucher an: sie sind jung und brauchen das Geld …

Gerade mit der Bezahlung hapert es aber bei vielen Unternehmen. Immerhin vergütet Weltbild auch seine ca. 100 Werkstudenten nach Tarif – allerdings wird grundsätzlich die niedrigste Tarifgruppe (TG I) eingesetzt. Für Neueinsteiger wird mithin aktuell ein Stundenlohn von 12,42 Euro bezahlt, nach einem Jahr erhalten sie 13,12 Euro (jeweils inkl. anteiligem Weihnachts- & Urlaubsgeld, sowie Urlaubsabgeltung).

Das ist sicher nicht schlecht im Vergleich zu den 5,40 Euro, die eine große Augsburger Bäckereikette ihren Werkstudenten bezahlt. Aber es muss auch noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, besonders wenn man sieht, dass Werkstudenten bei Weltbild doch recht anspruchsvolle Tätigkeiten (bei New Media, e-Commerce, Werbung etc.) übernehmen.

Wer hier tätigkeitsgerecht eingruppiert werden will, kann dies problemlos erreichen, indem er
Mitglied bei verdi wird. Wer seine Mitgliedschaft im Personalbüro meldet und dokumentiert, hat
Anspruch auf korrekte Eingruppierung, d.h. in der Regel TG III. Das macht sich auf dem Gehaltszettel doch positiv bemerkbar.

Empfehlenswert ist der Gang zum Personalbüro allerdings nur für WerkstudentInnen, die einen
Arbeitsvertrag bis zur Exmatrikulation haben – bei Terminbefristung (Ende des Semesters etc.) könnte der Einsatz bei Weltbild ansonsten möglicherweise nicht verlängert werden …

P.S.:
Neben dem monetären Vorteil durch die Gewerkschaftsmitgliedschaft erhalten verdi-Mitglieder u.a. den kompletten Arbeitsrechtschutz. Außerdem bietet eine Gewerkschaft natürlich vielfältige Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren und für sich selbst und seine Mitmenschen Interessen zu vertreten und durchzusetzen. Sicherlich kein schlechtes »Praktikum« für die moderne Arbeitswelt … Der Monatsbeitrag beträgt auch für Studenten 1% des monatlichen Brutto-Verdienstes.
   

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