Montag, 7. Februar 2011

Leiharbeit: ein Niedriglohnsektor - Das muss sich ändern!

DGB-Newsletter Arbeitsmarkt vom 07.02.10:

Die Verleihbranche bleibt ein extremer Niedriglohnsektor. Trotz wirtschaftlicher Erholung steigt das ohne­hin sehr hohe Verarmungsrisiko der Leihar­beitskräfte weiter an. Mehr als jede(r) achte Leiharbeit­nehmer bzw. -arbeitnehmerin verdient so wenig, dass die staatliche Fürsorge einspringen und den niedrigen Lohn auf das gesellschaftliche Existenz­minimum anheben muss. Ein sozialversicherter Job kann hier häufig kein menschenwürdiges Leben sicher stellen. Nicht einmal 20 Prozent der in der Leiharbeit sozialver­sicherten Vollzeitbeschäftigten verdiente 2009 im Monat mehr als 2.000 € brutto. Die Lohn­kostenunterschiede zwischen Arbeitskräften in der Leiharbeit und den Einsatzbetrieben sind enorm.

Leiharbeitskräfte verdienen im Schnitt 40 bis 50 Prozent we­niger, je nach Qualifikation und Einsatzbetrieben schwankt dies jedoch. Leiharbeit wird längst nicht nur dafür ein­gesetzt, um betriebliche Auftragsspitzen abzufangen, sondern mehr und mehr auch um die Lohnkosten massiv zu drücken und tarifliche Regelungen in den Einsatzbetrieben zu unter­höhlen. Es wird Zeit, dass sich etwas ändert.

Deswegen wird diesem Jahr der Betriebsrat einen Betriebsvereinbarung zum Thema Leiharbeit verhandeln.

1 Kommentar:

  1. Und wer kassiert die Lohnkostenunterschiede ?
    Es scheint ja so zu sein, daß nicht nur der Verleiher kassiert, sondern auch noch das "ausleihende" Unternehmen Lohnvorteile hat. Und daß ist eigentlich ein Unding, ein Arbeitnehmer, der Auftragsspitzen abfängt, müßte deutlich teurer sein als die Stammbelegschaft.
    Insgesamt finde ich das Verleihen von Arbeitnehmern, deren Lohn noch nicht mal zum Leben reicht, schon sehr anrüchig. Das gabs doch schon mal, in früheren Zeiten, mit Leibeigenen und Sklaven, die konnte man auch verleihen, kommt das jetzt wieder ?

    AntwortenLöschen

Sie können Ihre Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählen Sie dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Sie unter einem Pseudonym schreiben wollen, wählen Sie die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir lassen Sie nicht allein! Klicken Sie auf das Logo.