DGB-Newsletter Arbeitsmarkt vom 07.02.10:
Die Verleihbranche bleibt ein extremer Niedriglohnsektor. Trotz wirtschaftlicher Erholung steigt das ohnehin sehr hohe Verarmungsrisiko der Leiharbeitskräfte weiter an. Mehr als jede(r) achte Leiharbeitnehmer bzw. -arbeitnehmerin verdient so wenig, dass die staatliche Fürsorge einspringen und den niedrigen Lohn auf das gesellschaftliche Existenzminimum anheben muss. Ein sozialversicherter Job kann hier häufig kein menschenwürdiges Leben sicher stellen. Nicht einmal 20 Prozent der in der Leiharbeit sozialversicherten Vollzeitbeschäftigten verdiente 2009 im Monat mehr als 2.000 € brutto. Die Lohnkostenunterschiede zwischen Arbeitskräften in der Leiharbeit und den Einsatzbetrieben sind enorm.
Leiharbeitskräfte verdienen im Schnitt 40 bis 50 Prozent weniger, je nach Qualifikation und Einsatzbetrieben schwankt dies jedoch. Leiharbeit wird längst nicht nur dafür eingesetzt, um betriebliche Auftragsspitzen abzufangen, sondern mehr und mehr auch um die Lohnkosten massiv zu drücken und tarifliche Regelungen in den Einsatzbetrieben zu unterhöhlen. Es wird Zeit, dass sich etwas ändert.
Deswegen wird diesem Jahr der Betriebsrat einen Betriebsvereinbarung zum Thema Leiharbeit verhandeln.
Und wer kassiert die Lohnkostenunterschiede ?
AntwortenLöschenEs scheint ja so zu sein, daß nicht nur der Verleiher kassiert, sondern auch noch das "ausleihende" Unternehmen Lohnvorteile hat. Und daß ist eigentlich ein Unding, ein Arbeitnehmer, der Auftragsspitzen abfängt, müßte deutlich teurer sein als die Stammbelegschaft.
Insgesamt finde ich das Verleihen von Arbeitnehmern, deren Lohn noch nicht mal zum Leben reicht, schon sehr anrüchig. Das gabs doch schon mal, in früheren Zeiten, mit Leibeigenen und Sklaven, die konnte man auch verleihen, kommt das jetzt wieder ?